Petrographische Untersuchungen an spätchalkolitischer Keramik aus Valencina de la Concepción (Sevilla, Spanien)
Vorläufige Ergebnisse und ihre archäologische Interpretation
https://doi.org/10.34780/e6y3-736r
Résumé
Diese Studie behandelt die archäometrische Analyse spätchalkolithischer Keramik aus der Siedlung
von Valencina de la Concepción, die sich etwa 6 km nordwestlich der modernen Stadt Sevilla in Südwestspanien befindet. Die Fundstelle gilt als eine der bedeutendsten Referenzen zum Verständnis der Entwicklung der chalkolithischen Gesellschaft im Süden der Iberischen Halbinsel. Es wurden Dünnschliffe von 40 Keramikproben unterschiedlicher Form und von 61 Proben aus Tonvorkommen petrographisch untersucht. Ziel war es, neue Daten zur Bestimmung der Rohmaterialquelle des für die ausgewählte Keramik verwendeten Tons, des Ausbeutungsschemas und ihrer Relation zur Typologie der Gefäße zu gewinnen. Die petrographischen Ergebnisse zeigen die Verwendung unterschiedlicher Tonvorkommen zur Herstellung der spätchalkolithischen Keramik Valencinas. Ein Teil der analysierten Keramik wurde aus Ton hergestellt, der in der Umgebung der Fundstelle anstand, der größere Anteil, welcher sich mehrheitlich aus Tellern zusammensetzt, scheint jedoch entweder aus einer Entfernung von 15 km südlich oder 30–40 km nordwestlich von Valencina importiert worden zu sein.
Mots-clés :
Chalkolithikum, Guadalquivirmündung, Grabenwerke, Keramologie, petrographische Analysen, Dünnschliffe, Herkunft des Tons