El ›Abrigo de las cinco albarcas‹ (Ligros, Albarracín, Teruel)
Un ritual celtibérico de paso de la infancia a la adolescencia
https://doi.org/10.34780/b1ci-63c7
Abstract
Das ›Abrigo de las cinco albarcas‹ befindet sich in der Masada de Ligros, in der Sierra de Albarracín, Teruel, dem harschen Territorium der antiken Lobetani. Es handelt sich um ein kleines Abri, in dessen Boden fünf 16 × 8 cm große Fußsohlen und zwei lange Rinnen eingearbeitet wurden, die in den beiden, in das Gestein geschlagene Gruben enden. Die Parallelen dieser Gruben mit Rinnen, die funktional als die laciculi von Panóias, die bothroi des griechischen chthonischen Kults oder die baltischen deyves interpretiert werden, reichen von den zirkumalpinen Gebieten bis nach Hispania und sind wahrscheinlich mit rituellen Einflüssen zu Beginn der Endbronzezeit verbunden. Der Zusammenhang der Fußsohlenritzungen mit den Rinnen und Gruben lässt auf ein Ritual schließen, das unter einem heiligen Felsen – und somit beinahe vollkommen im Verborgenen – an einem dominant gelegenen Abri durchgeführt wurde. Den Parallelen nach zu urteilen, wurden die Rinnen und Gruben wahrscheinlich für Opfertrankriten genutzt, die einem vorher festgelegten Ritual folgten. Die Fußsohlenritzungen entsprechen aufgrund ihrer geringen Größe den Füßen von Menschen im Alter von etwa sechs Jahren, was die Übergangsriten von der mütterlichen Sphäre der Kindheit zur vorpubertären Phase zu dokumentieren scheint, die bis zum Alter von fünfzehn Jahren dauerte. Diese in Keltiberien bisher kaum dokumentierte Altersklasse scheint der anderer indoeuropäischer Völker zu ähneln, in der die Initiierten kleine Gruppen unter der Führung eines Tutors bildeten und ein abhärtendes Leben in den Bergen führten. Sie lernten mit Schleuder, Bogen und Speer umzugehen und durch die Jagd und kleine Diebereien zu überleben, bevor sie Teil der iuventus wurden – einer Phase, in der sie ein für die alten indoeuropäischen Völker charakteristisches Leben der Kriegsführung und Raubzüge führten. In diesem Beitrag geht es speziell um den keltiberischen Stamm der Lobetani, der die zerklüfteten Gebiete der Gebirgszüge von Albarracín und Cuenca bewohnte.
Schlagwörter:
Eisenzeit, Keltiberer, Lobetani, Berge von Albarracín, Schalensteine mit Rinnen, podomorphe Darstellungen, heilige Orte, Religionsgeschichte, Initiationsriten, Anthropologie der Kindheit und Jugend