Ein Löwenkopfbecher aus dem Heraion von Samos
Funktion, Rekonstruktion und Provenienz eines Weihgeschenkes aus der Zeit der frühen Altäre
https://doi.org/10.34780/z89krf49
Abstract
Während der Abschlusskampagne der 2009 bis 2013 unter der Leitung von Wolf-Dietrich Niemeier östlich der Altäre durchgeführten archäologischen Sondierungen des DAI Athen wurde ein Bronzeblech in Gestalt eines Löwenkopfes gefunden. Der Fundkontext der Treibarbeit stellt eine im ausgehenden 7. Jh. v. Chr. geschlossene Deponierungsschicht mit Heiligtumsabfällen dar. Die vorliegende Studie schlägt auf Basis des technischen Befundes und entsprechender Vergleichsbeispiele eine Deutung als äußere Schale eines Löwenkopfbechers vor. Wenngleich eine enge typologische Abhängigkeit des Löwenkopfes von jungspäthethitischen Löwendarstellungen besteht, sprechen deutliche Abweichungen in Formgebung und Gestaltung der Motive eher gegen eine westasiatische und für eine lokale samische Arbeit des 7. Jhs. v. Chr. Die Vorbilder des bislang singulären Objektes können in Westasien verortet werden.
Schlagwörter:
Heraion von Samos, Bronze, Toreutik, Tierkopfgefäße, Löwenkopf, Heiligtümer, Weihgeschenke