Pergamon, Stadt und Festung unter Michael VIII. Palaiologos
Untersuchungen zu einem Münzschatz aus der Zeit der Paläologen
https://doi.org/10.34780/cy60-bi0c
Resumo
In diesem Beitrag wird ein in einem Raum verstreuter spätbyzantinischer Münzschatz aus der Stadtgrabung 1987 bzw. 1989 in Pergamon zum ersten Mal vorgelegt. Das Ensemble besteht aus 81 Münzen von Manuel I. Komnenos (1143–1152) bis Michael VIII. Palaiologos (1259–1282), wobei der Schwerpunkt in der Herrschaft von Michael VIII. liegt (ein Silber- und 67 Kupfer-Trachea). Hinzu kommen vier unbestimmbare spätbyzantinische Münzfragmente und sechs münzähnliche Blechfragmente, die im Spätmittelalter als lokales Kleingeld neben zerschnittenen Kupfer-Trachea (siehe z. B. Kat. 20. 21) zirkulieren konnten. Im selben Raum lagen außerdem 15 antike bzw. frühbyzantinische Münzen, 29 Metall-, meist fragmentierte Objekte und weitere Artefakte aus Bein und Terra Cotta in derselben Auffüllschicht, ohne jedoch zum spätbyzantinischen Hort zu gehören. In Anbetracht der äußersten Seltenheit von Münzschätzen aus der Zeit des Michael VIII. gehört Pergamon mit Anaia (Kadıkalesi) zu den wenigen Fundplätzen, die Münzhorte (inkl. dem unvollständig bekannten Münzschatz von Bergama 1967) und eine beachtliche Anzahl an Einzelfunden von Kupfermünzen Michaels VIII. zutage gebracht haben. Die Münzfunde und die Funde von zwei Bleisiegeln von Michael VIII. und der Kaiserin Theodora Doukaina stellen den Stadtberg als eine bis ins späte 13. Jh. dicht besiedelte Stadt und Festung dar, die unter Michael VIII. ihre Blütezeit erlebten. Womöglich war Pergamon ein Stützpunkt in einem umfassenden Verteidigungskonzepts Anatoliens, das sich zum jetzigen Forschungsstand in seiner Gesamtheit nicht erfassen lässt.
Palavras-chave:
Pergamon, Michael VIII. Palaiologos, Festung, Münzschatz