La arqueología judía de la Antigüedad Tardía y las limitaciones de la »taxonomía cultural«
https://doi.org/10.34780/99y8-v7a3
Abstract
Die Forschungen innerhalb der aufstrebenden Disziplin der Jüdischen Archäologie in Spanien und Portugal führten zu einer deutlicheren Sichtbarkeit der jüdischen Präsenz im archäologischen Befund. Während jedoch hierbei die segregierten mittelalterlichen Gemeinschaften bei den archäologischen Fundstätten besser sichtbar waren, hing die Interpretation der der Spätantike zugehörigen Funde von bestimmten theoretischen Prämissen ab, die sich auf die Suche nach einer Taxonomie der »Kulturen« konzentrierten, die traditionell in der Archäologie angewandt wurde. Die Ausgrabungen der 1990er-Jahre zusammen mit der Untersuchung von Archivalien zu Fundorten, die mit der spätantiken jüdischen Präsenz in Verbindung gebracht werden, ermöglichten die Kontextualisierung dieser Funde, vor allem in Grabstätten wie in Águilas (Murcia) und Mas Rimbau (Tarragona). Statt einer kulturell eigenständigen Gruppe wird uns eine jüdische Gemeinschaft präsentiert, die an den zivilen Normen der spätspanischen römischen Gesellschaft teilnahm, obwohl das Christentum zur offiziellen Religion des römischen Staates und der poströmischen Reiche bzw. Staaten wurde. Vor diesem Hintergrund wird ein neuer Ansatz für die jüdische Archäologie vorgestellt, der sich auf die Art und Weise konzentriert, wie diese Minderheit ihre Identität innerhalb der gemischten Räume zum Ausdruck brachte und damit apriorische Modelle kultureller Klassifizierungen hinter sich ließ.
Schlagwörter:
Jüdische Archäologie, Spätantike, Kulturelle Klassifizierung, Nekropole, Rituelle Räume