Cancho Roano. Un palacio orientalizante en la Península Ibérica
https://doi.org/10.34780/836x-68ga
Abstract
Ein Brand zerstörte Ende des 5.Jhs. v. Chr. die architektonische Anlage von Cancho Roano, Zalamea de la Serena, Prov. Badajoz, die weder Spuren von Plünderung noch späterer Siedlungstätigkeit aufweist. Er scheint so plötzlich aufgetreten zu sein, daß sich einige Bewohner nicht mehr in Sicherheit bringen konnten. Die Verteilung der Funde in den einzelnen Räumen führt zur Bestimmung dieser Anlage als ein Palast. Folgende Bereiche lassen sich dabei unterscheiden: ein privater, ein administrativer und ein sakraler bzw. repräsentativer und einer für die Vorratshaltung. Diese Bestimmung erlaubt es, nach funktionalen und architektonischen Vergleichen zu suchen, die neben den eigenständigen Zügen dieser fürstlichen Residenz verdeutlichen, wieweit sie in einer orientalischen, besonders nordsyrischen Tradition wurzelt, während sie sich von vergleichbaren zyprisch-ägäischen und italischen Anlagen stärker entfernt. Zusammen mit den Elementen einer Palastkultur wurden sicherlich auch die mit ihnen verbundenen Ideen übernommen. Sowohl der Palast von Cancho Roano wie auch andere Zeugnisse einer ‘Prestige-Architektur’ - Grabmäler und Residenzen - der tartessischen und iberischen Kulturen entsprechen der monarchischen Verfassung ihrer Eliten. Cancho Roano erlangt damit für die iberische Palastarchitektur die gleiche Bedeutung wie zu seiner Zeit das Turmmonument von Pozo Moro, Chinchilla, Prov. Albacete, für die iberische Grabarchitektur.
Schlagwörter:
Cancho Roano (Zalamea de la Serena, Badajoz)