Spielende Krieger

Attische Kunstindustrie und männliche Wertewelt

https://doi.org/10.34780/5fmnjq07

Autores/as

Resumen

Zwei Krieger beim Brettspiel – das gegen 540 v. Chr. entstandene Motiv war für einige Jahrzehnte eines der beliebtesten Sujets der attischen Vasenmalerei. Der Aufsatz verfolgt auf der Grundlage eines neu erstellten Katalogs mit mehr als 200 bekannten Exemplaren das gesamte Spektrum der Ausformungen des Motivs jenseits der berühmten Gestaltung durch Exekias. Als Grund für seine Popularität erweist sich die bildliche Verschränkung von zwei zentralen Aspekten des männlichen Selbstverständnisses: der Bereitschaft zum kriegerischen Einsatz und der Bejahung der Lebensfreude, wie sie in elementarer Weise im Spiel zum Ausdruck kommt. Durch das direkte, gleichsam ironische Ineinander der beiden Bereiche wurde dem Thema Kampf und Krieg etwas von seiner Schwere genommen, dem ›leichten‹ Thema Spiel dagegen besondere Bedeutung gegeben. Durch motivische Zusätze oder durch die Kombination mit einer weiteren Darstellung auf demselben Gefäß war es leicht möglich, den Akzent auf den einen oder den anderen inhaltlichen Aspekt zu legen. Das weite Anwendungsspektrum des Motivs ergibt sich auch daraus, dass die beiden zentralen Aspekte, Kampf und Spiel, zur Lebenswelt nicht nur der Aristokratie, sondern aller freien Bürger gehörten, in Athen, in der griechischen Welt und darüber hinaus, wohin immer die Gefäße der attischen Keramikindustrie als Handelsgut gelangten.

Palabras clave:

Exekias, Brettspieler, Attische Vasenmalerei, Keramikindustrie, männliche Wertewelt, Spiel, Kriegertum

Publicado

2025-12-01

Número

Sección

Artikel

Cómo citar

Junker, K. (2025) “Spielende Krieger: Attische Kunstindustrie und männliche Wertewelt”, Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts, 140, pp. § 1–. doi:10.34780/5fmnjq07.