Gabriel Welter (1890–1954)
»Ein guter Archäologe und genialer Ausgräber, aber ein lässiger Bearbeiter«
https://doi.org/10.34780/o4a2-fbn1
Abstract
Der Archäologe Gabriel Welter, dessen Leistungen heute kaum mehr bekannt sind, hat wie nur wenige andere die Forschungsgeschichte des DAI und der Archäologie Griechenlands während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt. Der Beitrag zeichnet anhand zahlreicher Archivalien erstmals die Beziehung Welters zum DAI nach, und zwar vor, während und nach seiner Anstellung an der Zentraldirektion (heute Zentrale) als Referent für Ausgrabungswesen mit Sitz in Athen (1928–1937). Thematisiert werden auch seine wissenschaftliche Tätigkeit und seine Ideen sowie seine ambivalente Rolle während der Zeit der deutschen Besatzung Griechenlands. Trotz des notwendigerweise fragmentarischen Zugriffs entsteht das Bild einer vielschichtigen Persönlichkeit, die für die Archäologie Griechenlands zahlreiche wesentliche Anstöße gegeben hat, jedoch aus verschiedenen, auch von ihr selbst verschuldeten Gründen die Früchte ihres Schaffens nur partiell ernten konnte.
Schlagwörter:
Gabriel Welter, Forschungsgeschichte, Griechenland, Aigina, Keos