Mensch oder Heros? Zu einem wiederverwendeten Kriegerrelief des 4. Jhs. v. Chr. aus Tegea

https://doi.org/10.34780/8741-1jle

Autor/innen

  • Johannes Fouquet

Abstract

An einem in das 4. Jh. v. Chr. datierten Relief mit anstürmendem Krieger, das im Archäologischen Museum von Tegea verwahrt wird, lassen sich verschiedene Spuren einer Wiederverwendung beobachten. Besonders auffällig ist die vermutlich in der Kaiserzeit erfolgte Neubeschriftung mit dem Namen »Echemos«. Eine Neuuntersuchung des Stückes hat zum einen die in der Forschung kontrovers diskutierte ursprüngliche Funktion des Reliefs zum Gegenstand. Das hier als Stele gedeutete Stück stand womöglich im Kontext des öffentlichen Gefallennengedenkens in Tegea. Zum anderen zeigt sich für die jüngere Phase der Wiederverwendung, dass die verschiedentlich vertretene Identifikation mit einem Bildwerk des gleichnamigen tegeatischen Heros, das Pausanias bei seinem Rundgrang durch die Stadt sah, zu revidieren ist. Mit der hier vertretenen Deutung des Reliefs als Grabstein oder, vielleicht wahrscheinlicher, als Ausstattungsdekor im privaten oder sakralen Raum werden nicht zuletzt auch erinnerungskulturelle Diskurse im kaiserzeitlichen Griechenland perspektiviert.

Schlagworte:

Tegea, Relief, Echemos, Wiederverwendung, Kaiserzeit

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Fouquet, J. (2020) „Mensch oder Heros? Zu einem wiederverwendeten Kriegerrelief des 4. Jhs. v. Chr. aus Tegea“, Archäologischer Anzeiger, 1, S. 139–153. doi: 10.34780/8741-1jle.