Inschriften und Legenden auf Münzen des Augustus im Kontext
Eine numismatisch-epigraphische Studie
https://doi.org/10.34780/52f3-0gok
Abstract
In diesem Beitrag wird die Entwicklung des schriftlichen Elements im römischen numismatischen Material ‒ vor allem in der Reichsprägung, aber auch auf Provinzialmünzen ‒ diachron von Grund auf neu untersucht. Es ergibt sich, daß die auf Münzen stehende Textmenge in der Übergangsphase zwischen Republik und Kaiserzeit und dann vor allem unter Augustus stark anstieg, und daß zum Teil der Text das Bild als hauptsächliches Gestaltungselement der Münzen ablöste, häufig in Zeilenform; parallel dazu wuchs natürlich auch die Bedeutung der Münzlegenden in kommunikationstechnischer Hinsicht. Das Vorbild des ersten Princeps blieb diesbezüglich für die Kaiserzeit vielfach verbindlich. Unter Augustus kam es vor allem in der Münzstätte Rom auch wiederholt zur Abbildung epigraphischer Monumente auf Münzen, was ein absolutes Novum darstellte. Diese Entwicklungen spiegeln den tiefgreifenden Wandel der epigraphischen Kultur der Römer in den Jahrzehnten um die Zeitenwende, den Géza Alföldy prägnant als «die Geburt der imperialen Epigraphik» angesprochen hat.
Parole chiave:
Augustus, Münzlegenden, Inschriften, Massenkommunikation, Iulius Caesar, Numismatik, Epigraphik