https://publications.dainst.org/journals/chiron/issue/feed Chiron. Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts 2023-12-06T14:30:12+00:00 Redaktion Chiron redaktion.chiron@dainst.de Open Journal Systems <p>Der seit 1971 erscheinende <em>Chiron</em> gehört zu den weltweit renommiertesten Zeitschriften für Alte Geschichte. Die eingereichten Manuskripte werden von unabhängigen Gutachterinnen und Gutachtern beurteilt. Die Zeitschrift publiziert Artikel in deutscher, englischer, französischer, spanischer und italienischer Sprache. </p> <p>Wissenschaftliche Studien aus dem gesamten Gebiet der Alten Geschichte im weitesten Sinne, also von der mykenischen bis hin zur frühbyzantinischen Epoche, finden ihren Platz im <em>Chiron</em>. Traditionell werden viele Neueditionen und neue Interpretationen bereits publizierter Quellen aus den Forschungsgebieten der griechischen und lateinischen Epigraphik, der Papyrologie und der Numismatik im <em>Chiron</em> veröffentlicht. In gleicher Weise gerne gesehen sind grundlegende und umfassende Beiträge zu Fragen der politischen Geschichte, zur Religions-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte der antiken Welt sowie zur modernen Wissenschaftsgeschichte und -theorie.</p> <p>Aktuell sind 85 % der Beiträge des <em>Chiron</em> im open access kostenfrei verfügbar. Ab dem Band 39 (2009) sind, mit Ausnahme der jüngsten drei Jahrgänge, die einer moving wall unterliegen, alle Beiträge frei zugänglich.</p> <p><em>ISSN: 0069-3715</em></p> https://publications.dainst.org/journals/chiron/article/view/4295 Cutting the ‹Herculian› Knot: When Did Maximian Become Caesar and Augustus? 2023-12-05T10:16:27+00:00 Richard W. Burgess blabla@gmail.com <p>Wir kennen den dies imperii aller Kaiser zwischen 284 und 337, mit Ausnahme des von Maximian. Die unvollständigen und widersprüchlichen Angaben der Quellen haben die Forschung zu einer Vielzahl von Hypothesen hinsichtlich der Chronologie seines Herrschaftsbeginns und der Frage geführt, ob er Caesar war, bevor er Augustus wurde. Durch eine sorgfältige, schrittweise Analyse der Quellen wird hier das Argument vertreten, dass Maximian im Dezember 285, wahrscheinlich am 13. Dezember, zum Augustus ausgerufen wurde, ohne jedoch zuvor zum Caesar ernannt worden zu sein.</p> 2023-12-06T00:00:00+00:00 Copyright (c) 2023 Chiron. Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts https://publications.dainst.org/journals/chiron/article/view/4294 On the use and meaning of the terms teknon, pais, paidion, hyios and thygater in (some types of) Koan Hellenistic public inscriptions 2023-12-05T10:04:32+00:00 Kerstin Höghammer blabla@gmail.com <p>In diesem Beitrag werden die Verwendung und Bedeutung verschiedener Begriffe für Kinder analysiert, die in den Subskriptionslisten von Kos und in Inschriften verwendet werden, die im Zusammenhang mit dem Gymnasion, mit Spielen und öffentlichen Umzügen stehen. Es handelt sich dabei um die Begriffe teknon, paidion, hyios, thygater und pais. Die ersten vier finden sich, in öffentlichen Epidoseis, immer in einem familiären Bezugsrahmen und erscheinen normalerweise im Zusammenhang mit Bürgerschaft und sozialem Status. Auf der Grundlage neuerer Forschungen zur Kindheit im antiken Griechenland und der Verwendung der Begriffe in den koischen Inschriften komme ich zu dem Schluss, dass diese vier Begriffe verschiedene subadulte Altersstufen ausdrücken. Der Begriff pais wird dagegen verwendet, um männliche Kinder und Jugendliche in einem allgemeineren Kontext zu erfassen.</p> 2023-12-06T00:00:00+00:00 Copyright (c) 2023 Chiron. Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts https://publications.dainst.org/journals/chiron/article/view/4296 Fannius’ Letter for Judaean Envoys And Its Contexts (Jos. AJ 14. 233) 2023-12-05T10:23:52+00:00 Claude Eilers blabla@gmail.com <p>Wie Benedikt Niese bereits vor langer Zeit dargelegt hat, stammt der von C. Fannius an Kos verfasste Geleitbrief für judäische Gesandte aus dem Jahr 161 v. Chr. Er ist unser einziges erhaltenes Beispiel für einen solchen Brief, und einige seiner Merkmale spiegeln seine generische Vorlage wider. Tatsächlich verrät der Brief mehr über diplomatische Reisen im Allgemeinen als über die genauen Fakten dieser diplomatischen Begegnung. Neuere Versuche, den Brief neu zu datieren und seinen Inhalt neu zu kontextualisieren, werden zurückgewiesen.</p> 2023-12-06T00:00:00+00:00 Copyright (c) 2023 Chiron. Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts https://publications.dainst.org/journals/chiron/article/view/4297 Serie und Individuum. Neue Benefiziarieraltäre aus Mainz 2023-12-05T10:30:49+00:00 Ulrike Ehmig blabla@gmail.com Rudolf Haensch blabla@gmail.com <p>Ediert wird ein Ensemble aus zehn von beneficiarii consularis gestifteten Altären, die im November 2007 im Nordosten der canabae von Mogontiacum – Mainz an der rheinseitigen Stadtmauer auf dem Gelände der heutigen rheinlanpfälzischen Staatskanzlei aufgefunden wurden. Die zumeist vollständigen Inschriften aus dem ausgehenden 2. und der ersten Hälfte des 3. Jhs. n. Chr. werden in die epigraphische Überlieferung des Statthaltersitzes, der Provinz Germania superior und der Dokumentation für beneficiarii consularis eingeordnet. Sie bereichern die Kenntnis der Topographie des römischen Mainz und bieten neue sprach-, religions- und militärgeschichtlich-administrative Erkenntnisse.</p> 2023-12-06T00:00:00+00:00 Copyright (c) 2023 Chiron. Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts https://publications.dainst.org/journals/chiron/article/view/4298 Untersuchungen zu den außerordentlichen Imperien des Cn. Pompeius Magnus im Jahre 77 2023-12-05T10:45:57+00:00 Anton V. Korolenkov blabla@gmail.com Wjatscheslaw K. Chrustaljow blabla@gmail.com <p>Im Beitrag werden einige stark debattierte Fragen nach den außerordentlichen Imperien des Pompeius behandelt, die dieser während der Kriege gegen Lepidus und Sertorius innehatte. Den Verfassern zufolge wurde Pompeius nach dem Beginn des bellum Lepidanum zum Proprätor bestellt. Diese Kommandogewalt wurde ihm vom Interrex Ap. Claudius Pulcher zugewiesen. Nach der Niederschlagung des sogenannten Lepidus-Aufstandes wurde Pompeius mit dem prokonsularen Imperium ausgestattet und in die Hispania Citerior entsandt, wo er zum Nachfolger im Amt des Prokonsuls M. Domitius Calvinus wurde (und nicht des Proprätors Q. Calidius, wie es in der Forschung akzeptiert wird). Trotz Ciceros Zeugnis, dass die beiden Konsuln des Jahres 77 das spanische Kommando abgelehnt hätten, kommen die Verfasser zu dem Schluss, dass den Konsuln dieses kaum angetragen wurde und dass sie allem Anschein nach ebenfalls nicht die Initiative an sich reißen wollten. Die in der Forschung weit verbreitete Meinung, dass Pompeius von den Senatoren die prokonsulare Statthalterschaft in der Hispania Citerior forderte und seine Armee vor die Mauern Roms führte, um den Senat unter Druck zu setzen, ist wenig plausibel. Am wahrscheinlichsten sicherte er sich von vornherein den Beistand einiger einflussreichen Senatoren, geleitet von L. Marcius Philippus, die sich einverstanden damit erklärten, Pompeius’ Anspruch auf das Prokonsulat zu unterstützen. Der Senat gab wohl ohne starken Widerstand dem Drängen des Philippus und dessen Anhängern nach. Angesichts der schwierigen militärischen Lage auf der Iberischen Halbinsel hatten die Senatoren wohl kaum eine bessere Wahl, zumal sich Pompeius nicht nur schon als kompetenter und erfolgreicher Feldherr bewährt hatte, sondern auch über ein großes kampferprobtes Heer verfügte, das überwiegend von Pompeius selbst finanziert wurde und ihm nach Spanien zu folgen bereit war.</p> 2023-12-06T00:00:00+00:00 Copyright (c) 2023 Chiron. Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts https://publications.dainst.org/journals/chiron/article/view/4299 Liste de contributeurs à des célébrations villageoises dans les eschatiai montagneuses de Xanthos à la basse époque hellénistique 2023-12-05T10:53:22+00:00 Patrick Baker blabla@gmail.com Gaétan Thériault blabla@gmail.com <p>Bei einer Prospektion in der Ortschaft Aklar, in der gebirgigen Grenzregion des Gebietes von Xanthos in Lykien, wurden 2009 zwei ähnliche Inschriften entdeckt. Die Steine wurden jeweils auf drei Seiten beschriftet, was insgesamt sechs Inschriftenflächen und fast 180 Zeilen ergibt. Auf ihnen sind, in recht regelmäßiger Art und Weise angebracht, Listen von Beitragszahlern zu jährlichen religiösen Feiern, deren Name unbekannt ist, zu lesen (einige Zeilen eines Textes mit denselben Charakteristiken wurden zudem auf einem in der Nähe errichteten Grabpfeiler entdeckt). Bei den Beiträgen handelt es sich zumeist um Naturalien, manchmal aber auch um Geldsummen. Der Text bezeichnet die kleine Siedlung als κώμη, und jeder Eintrag wird nach dem eponymen Priester von Xanthos datiert. Erwähnt wird ferner der oberste Magistrat der Dorfgemeinde, der Demarch (δήμαρχος), ebenso – wie im Fall eines Eintrags – zwei Schatzmeister (ταμίαι), die zeitgleich amtierten. Dieser Text ist in onomastischer wie prosopographischer Hinsicht von großer Bedeutung. Es lassen sich mindestens 202 Eigennamen entziffern (Namen von Kontribuenten, von deren Vätern und Großvätern), die 167 verschiedenen Personen zugeordnet werden können. Dabei handelt es sich um lykische und griechische Namen. Die Namen sind manchmal selten, z. T. auch in Xanthos selbst belegt oder nur in Xanthos, z. T. auch in Lykien belegt oder nur in Lykien; ferner findet sich interessanterweise elfmal ein lykischer Hapax. Dank einiger lykischen Parallelen, insbesondere aus Phellos, ist es möglich, anhand dieser Listen die Frage des Status der anonymen κώμη auf dem Gebiet von Xanthos in hellenistischer Zeit zu erörtern sowie diejenige der lokalen kultischen Feiern fernab des urbanistischen Zentrums einer Stadt.</p> 2023-12-06T00:00:00+00:00 Copyright (c) 2023 Chiron. Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts https://publications.dainst.org/journals/chiron/article/view/4300 Un curateur cabochard. Pétition de soldats dénonçant un curator praesidii 2023-12-05T11:01:01+00:00 Hélène Cuvigny blabla@gmail.com <p>Edition eines Entwurfes einer Petition auf einem Ostrakon, das in der Müllhalde des praesidium von Dios (östliche Wüste Ägyptens, ca. 150–183 n. Chr.) gefunden wurde. Der Adressat, Licinnius Licinnianus, ist Präfekt von Berenike und Präfekt der ala Vocontiorum. Die Petenten, Soldaten, prangern die Machenschaften des curator praesidii an und stellen ihn als unredlichen, brutalen und undisziplinierten Mann dar.</p> 2023-12-06T00:00:00+00:00 Copyright (c) 2023 Chiron. Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts https://publications.dainst.org/journals/chiron/article/view/4301 Ein Altar für Neptun aus Patara ex magnis periculis – Zur Weihepraxis von Signiferi und zur Kategorisierung impliziter Bilinguen 2023-12-05T11:06:41+00:00 Sophia Bönisch-Meyer blabla@gmail.com <p>Vorgelegt wird ein Altar mit einer lateinischen Weihinschrift aus der lykischen Hafenstadt Patara, der von einem Signifer der legio XII Fulminata gestiftet wurde. Als eines der seltenen lateinischen Zeugnisse aus dem kaiserzeitlichen Kleinasien bildet es den Ausgangspunkt für eine Analyse des epi­ graphic habit von Signiferi in Hinblick auf die Errichtung von Dedikationen im Römischen Reich und für eine Rekonstruktion seines wahrscheinlichen Entstehungskontextes. Die Inschrift (ex magnis periculis) verweist darauf, dass sich der Stifter mit dem Schiff auf der Durchreise in der Nähe der lykischen Küste befand, in einer vom ihm als bedrohlich empfundenen Situation Neptun einen Altar gelobte und dieses Gelübde in der Hafenstadt Patara einlöste. Die Machart der Inschrift gibt weitere Aufschlüsse über den Herstellungsprozess: Die Ausführung der Buchstaben belegt, dass der Steinmetz kein Latein schreiben konnte, sondern die ihm unbekannten lateinischen Buchstaben von einer Vorlage des Auftraggebers in Kursivschrift abkopierte. Die Inschrift lässt sich damit in einen größeren Kontext der epigraphischen Zeugnisse an der Schnittstelle zwischen lateinischer und griechischer Epigraphik einordnen und bietet neue Erkenntnisse für das bislang selten belegte Phänomen impliziter Bilinguen; vorgeschlagen wird in diesem Zusammenhang eine entsprechende Erweiterung bestehender Kategorisierungen von Bilinguen.</p> 2023-12-06T00:00:00+00:00 Copyright (c) 2023 Chiron. Mitteilungen der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik des Deutschen Archäologischen Instituts