Eine neue Sprache im Hethiterreich

Der Fund der Kalašma-Tafel (Bo 2023/12 = KBo 71.145)

https://doi.org/10.34780/v669-8p6f

Autores/as

Resumen

In Boğazköy-Ḫattuša wurde im Verlauf der Grabungskampagne 2023 in der Nähe von Ambarlıkaya die untere Hälfte einer einkolumnigen Tontafel gefunden. Die hethitisch-sprachige Einleitung enthält eine Ritualanweisung, die auf die folgende Rezitation »in der Stadt Kalašma« oder »in (der Sprache) der Stadt Kalašma« verweist. Der kurze Text kann demnach sprachlich dieser Stadt im Nordwesten des hethitischen Kernlandes zugewiesen werden. Die kombinierte Anwendung verschiedener Entschlüsselungsmethoden erlaubt ein vorläufiges Verständnis der Textpassage, die in einer bisher unbekannten anatolischen Sprache abgefasst ist. Danach lädt der Sprecher die angesprochene Gottheit, vermutlich den »Wettergott des (Nieder-) Schlagens«, zur Annahme der Opfergaben ein und bittet ihn im Gegenzug um Wohlwollen und Fülle. Die Merkmale der Sprache lassen auf eine Zugehörigkeit zur luwiden Untergruppe des anatolischen Sprachzweigs schließen, führen aber zum Ausschluss einer Identifikation mit deren wichtigstem Vertreter, dem Luwischen.

Palabras clave:

Ḫattuša, Kalašma, luwide Sprachen, Entschlüsselung

Publicado

2024-11-15

Número

Sección

Artikel

Cómo citar

Rieken, E., Yakubovich, I. and Schwemer, D. (2024) “Eine neue Sprache im Hethiterreich: Der Fund der Kalašma-Tafel (Bo 2023/12 = KBo 71.145)”, Archäologischer Anzeiger, 1, pp. 1–59 (§). doi:10.34780/v669-8p6f.