Frauen in der Knotenpalla auf attischen Grabreliefs. Mehr als nur Dienerinnen der Isis?

https://doi.org/10.34780/8dpe-udvi

Autor/innen

Abstract

Attische Grabreliefs römischer Zeit mit Frauen im Isiskostüm prägen unser Bild des Isiskultes und seiner Anhängerinnen. Der Abgleich der Reliefs mit den inschriftlich überlieferten Informationen über die Heiligtümer und die Kultpraxis in Athen zeigt jedoch, dass diese keine Spuren in den Bildnissen hinterlassen hat. Auch von den bekannten generischen Darstellungen des Isiskultes weichen sie ab. Statt spezifische Praktiken oder die ausdifferenzierte Ämterhierarchie des Kultes wiederzugeben, fügen sich die Darstellungen der Isiacae auf den Grabreliefs alle in einen Typus ein, wie es in diesem Medium üblich ist. Betrachtet man die Isisanhängerinnen im Kontext der anderen dort dargestellten Frauen, zeigen sich Gemeinsamkeiten: Während ihr exotisches Gewand Aufmerksamkeit erzeugt und Wohlstand visualisieren kann, ordnen sie sich durch ihre Charakterisierung als Gattin oder Mutter wieder in die bürgerliche Norm ein. Es sind also nicht ausschließlich kultische Gegebenheiten, die die Gestaltung bedingten, sondern auch das Repräsentationsinteresse der Verstorbenen bzw. ihrer Angehörigen.

Schlagworte:

Athen, Grabreliefs, Kultpersonal, Isis

Veröffentlicht

2021-05-18

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Schantor, A. (2021) „Frauen in der Knotenpalla auf attischen Grabreliefs. Mehr als nur Dienerinnen der Isis?“, Archäologischer Anzeiger, 1, S. 1–18 (§). doi: 10.34780/8dpe-udvi.