Die Ausgrabungen in Boğazköy-Ḫattuša 2017

https://doi.org/10.34780/g1fa-674b

Autor/innen

  • Andreas Schachner

Abstract

Im Verlauf der andauernden Arbeiten wurden in der nördlichen Unterstadt von Hattuša sowohl Befunde des 2. Jts. v. Chr. – der kārum-Zeit und der hethitischen Epoche – als auch der römischen Kaiserzeit untersucht. Während die nördliche Terrasse der Unterstadt in der Mittelbronzezeit noch als Wohnsiedlung diente, wurden zumindest Teile dieses Stadtviertels in der althethitischen Zeit für den Bau eines monumentalen Gebäudes genutzt, das über mehrere Bauphasen bestand und ausgebaut wurde. Die Häufung von Funden, die allgemein auf Kulthandlungen und vor allem auf Trinkrituale hinweisen, spielt für die Interpretation des Gebäudes eine entscheidende Rolle. Auf einer ausgedehnten Terrasse westlich von Mıhraplıkaya wurde die Freilegung eines großen Gebäudes mit einem Wasserbecken fortgesetzt. Im Westen dieses Areals konnte zudem ein Teil einer potentiellen Villenanlage aufgedeckt werden. Anhand der stratigraphischen Überlagerungen ist es nun möglich, die Entwicklung der römischen Besiedlung in Boğazköy vom 1. Jh. n. Chr. bis in die zweite Hälfte des 4. Jhs. n. Chr. zu beschreiben. Die Fortsetzung der Dokumentation verschiedener Bereiche mittels 3D-Scans ermöglicht nicht nur die Darstellung bisher unbekannter Bereiche der Stadt, sondern auch eine neue Beschäftigung mit den Denkmälern in Yazılıkaya und Nişantaş. Die Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen konzentrierten sich auf die Neuaufstellung des Löwenbeckens, die Säuberung der Reliefs in Yazılıkaya und die Fertigstellung des westlichen Abschnitts der Poternenmauer.

Schlagworte:

Hattuša, Unterstadt, Poternenmauer, Mundschenk, Löwenbecken, Yazılıkaya, römische Kaiserzeit, Spätantike

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Schachner, A. (2020) „Die Ausgrabungen in Boğazköy-Ḫattuša 2017“, Archäologischer Anzeiger, 1, S. 1–72. doi: 10.34780/g1fa-674b.