Phokis, Delphoi und die Amphiktyonie
https://doi.org/10.34780/ed87-8h66
Liste der Beiträger/innen
- Peter Londey [Autor/in] https://orcid.org/0000-0003-2626-0209
Über dieses Buch
Originaltitel: Phocis, Delphoi, and the Amphictyony
Zusammenfassung Bereits früher habe ich argumentiert, dass wir Noel Robertsons Ansicht akzeptieren sollten, dass der Erste Heilige Krieg ein fiktives Ereignis ist, welches im 4. Jahrhundert v. Chr. vornehmlich aus politischen Gründen erfunden wurde. Dennoch sind Historiker gegenüber Robertsons Argumenten skeptisch geblieben und versuchen weiterhin, ihre Darstellung des 6. Jahrhunderts v. Chr. in Delphoi um einen nicht stattgefundenen Krieg herum zu gestalten. Es gibt bessere Erklärungen für die Schlüsselphänomene in Delphoi. Die Existenz des heiligen Landes kann als eine organische Entwicklung in einem Gebiet angesehen werden, das von Weidewirtschaft dominiert w urde, zu einer Zeit, als die Griechen eher ungern in der Nähe des Meeres lebten. Die Einrichtung der Amphiktyonie in Delphoi, für die die archäologischen Beweise weniger entscheidend sind als bislang behauptet, ist wahrscheinlich eher eine Partnerschaft zur Lösung finanzieller Probleme als eine kriegerische Übernahme. Schließlich entwickelte sich Delphoi zu einem wichtigen Heiligtum vor der vollständigen Konzeptualisierung des phokischen Ethnos und spätere phokische Ansprüche auf Delphoi müssen als politische Propaganda und nicht als Geschichte verstanden werden.
Schlagwörter Delphoi, Phokis, Amphiktyonie, heiliges Land, Tempelbau