Marksteine in Munigua
Festlegungen und Gesichtspunkte für die Platzierung von Bauten in der kaiserzeitlichen Stadt
https://doi.org/10.34780/8dc2-o80f
Abstract
Im zentralen Bereich des municipium flavium muniguense/Munigua haben sich neun Steine erhalten, von denen einer die üblichen kreuzförmigen Markierungen auf der Oberfläche aufweist, so dass die Ansprache als Grenzsteine oder Marksteine gesichert ist, die dem lateinischen Begriff terminus entspricht. Viele sind in situ erhalten. Eine nähere Betrachtung lohnt sich daher, da sie Anhaltspunkte für die planerischen Prozesse liefern können, die in der frühen Kaiserzeit dem Stadtzentrum galten, denn sie befinden sich im Bereich des Platzes vor dem Merkurtempel sowie auf der Forumsgasse mit der angrenzenden Doppelgeschossigen Halle, der stets eine öffentliche Funktion zugebilligt wurde. Wie die neue Forschung zeigt, diente sie den Bronzetafeln als Aufstellungsort, auf denen offenbar zur Zeit Domitians das Stadtrecht geschrieben stand. Die Grenzsteine/Termini markieren somit wichtige Punkte in der Anlage des politischen Zentrums der Stadt. Wie sich zeigt, gehören sie zu einer Planung aus der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr., die vom Senat der damaligen civitas peregrina durchgeführt wurde, der offensichtlich bereits das zukünftige Stadtbild im Blick hatte.
Schlagwörter:
Römische Kaiserzeit, Munigua, Termini, Marksteine, römische Stadtplanung