Un mausoleo de época imperial en Sofuentes (Zaragoza)

https://doi.org/10.34780/ein2-3r76

Autor/innen

  • Guillermo Fatás
  • Manuel Martín Bueno

Abstract

Aus mehr als 15 reliefierten Quadern mit Darstellungen von Waffen, Attis-Köpfen, tragischen Masken, Girlanden, Gittern usw., einschließlich einer Tabula ansata, rekonstruiert der Verfasser ein Mausoleum. Diese Steine wurden zum großen Teil in einem Haus in dem aragonesischen Dorf Sofuentes/Prov. Zaragoza verbaut bzw. in das Castillo de Javier gebracht. Die meisten Stücke sind bisher unveröffentlicht. In der schon in früher Zeit stark romanisierten Landschaft finden sich zahlreiche lang bekannte Denkmäler, wie ,Los Banales* bei Uncastillo, das Mausoleum der Attilier, die ,Synagoge* von Sädaba, Meilensteine, zahlreiche Inschriften u.a., die alle die Bedeutung und den auf der Landwirtschaft begründeten Reichtum dieser Gegend betonen.

Der erhaltene Bestand des Monumentes zeigt mehrere Aspekte (Taf. 45-4S). Die in der römischen Kunst verbreiteten Waffenfriese, von denen in der Hispania bisher wenige bekannt sind, kommen in Sofuentes ihrem Typus nach den provenzalischen Reliefs am nächsten. Dargestellt werden Clipeus, Speer, Pelta, Streitaxt und Schwert mit Scheide, Waffen, die mit der Reiterei in Verbindung gebracht werden. Dazu kommen Schmuckmotive wie Girlanden und Taenien, wobei letztere möglicherweise zu einem Kranz gehörten, und schließlich als unterer Teil des Frieses ein Gitterzaun. Die figürlichen Darstellungen, Attis und Masken — zwei auf jeder Seite — , sollen auf ein Leben nach dem Tode hinweisen und sind wichtige Elemente, die dieses Monument als Grabmal bestimmen. Auch die genannten Schmuckmotive (Girlanden, Taenien, Kranz) und sogar die Waffenfriese passen in diesen Themenkreis. Der Aufbau des Mausoleums läßt sich nur sehr schwer rekonstruieren, da nicht alle konstruktiven Teile erhalten sind. Zweifellos hatte es jedoch monumentalen Charakter, möglicherweise sogar die Form eines Grabturmes. Man könnte annehmen, daß über einem niedrigen, glatten Sockel mit Inschrfft und abschließendem Gesims das Hauptgeschoß gelegen hat. Es gliedert sich in zwei Zonen: in einen in Relief dargestellten Zaun sowie in einen darübergelegenen Waffenfries. Im nicht leicht zu bestimmenden oberen Teil könnte es eine Art Metopen-Triglyphen-Fries gegeben haben, darüber ein Dachgesims mit einem pyramidalen Abschluß. Einige der gefundenen Stücke lassen auf das Vorhandensein — wenn wir nicht überhaupt mehrere Grabmäler ähnlicher Form annehmen müssen — von Eckpfeilern schließen.


Die aragonesischen Mausoleen sind vermutlich in dieser zeitlichen Reihenfolge entstanden: Sofuentes (Oberaragön), Chiprana, Miralpeix und Fabara (Niederaragön), das Mausoleum der Attilier und die ,Synagoge* (Sädaba). Turmähnlich waren vermutlich die Grabmäler von Sofuentes, tempelähnlich die von Fabara und Miralpeix, das Mausoleum der Attilier sowie das von Chiprana und die wesentlich später entstandene ,Synagoge*. Zur Zeit werden Funde untersucht, die auf ein weiteres Mausoleum in Chiprana hindeuten. Wie meist bei dieser Art von Bauwerken fällt eine genaue Datierung schwer; doch lassen Stil und Typ der verglichenen provenzalischen Friese an die flavische Epoche denken. Da der offizielle Attiskult erst unter Claudius, um die Mitte des ersten Jhs. n.Chr., eingeführt wurde, muß das Mausoleum mit seinen Attis-Darstellungen späteren Datums sein. Die auf einer Tabula ansata angebrachte Inschrift scheint ihrer Form und ihrem Buchstabentypus nach in das Ende des 1. Jhs. n.Chr. zu gehören.

Ein interessantes Problem stellt die Frage nach der Persönlichkeit des Verstorbenen dar. Der Inschrift nach gehörte er zu den Attiliern, einer der reichsten und mächtigsten Familien dieser Landschaft, die sich später in Sädaba ein prächtiges Mausoleum errichten ließen. Sie gehörten wahrscheinlich dem Ritterstand an, eine Vermutung, die die Waffenreliefs unterstützen. Die Inschriften sagen darüber allerdings nichts aus. Wahrscheinlich war C. Atilius Aquilus Ritter, hielt es jedoch nicht für nötig, seinen Status als eques romanus equo publico auf der Inschrift zu erwähnen, da dieser sich deutlich genug auf den militärischen Reliefs widerspiegelte. Wie die Arbeiten von H. G. Pflaum und C. Nicolet gezeigt haben, erwähnen die epigraphischen Zeugnisse eine weit geringere Zahl von equites certi als es sie tatsächlich gegeben haben muß. Der aufwendige Stil des wohl Ende des 1. Jhs. n.Chr. entstandenen Bauwerkes deutet auf eine hohe gesellschaftliche und militärische Stellung hin.

Schlagworte:

Sofuentes

Veröffentlicht

2021-01-01

Bibliographische Daten & Rezensionen

Citation Formats

Fatás, G. und Martín Bueno, M. (2021) „Un mausoleo de época imperial en Sofuentes (Zaragoza)“, Madrider Mitteilungen, 18, S. 232–271. doi: 10.34780/ein2-3r76.