Problemas en torno a la iconografía del Libro de Daniel en la escultura hispánica de los siglos IV–VII
https://doi.org/10.34780/20bd-6dv1
Abstract
Die erhaltenen Denkmäler der hispanischen Plastik des 4. bis 7. Jhs. mit Darstellungen zum Buch Daniel lassen unterschiedliche Gruppen deutlich definieren. Wir gehen von den Beispielen des 4./5. Jhs. aus, unter denen Grabskulpturen überwiegen und denen sich jüngere Zeugnisse des 6./7. Jhs. aus dem Architekturdekor und dem persönlichen Schmuck anschließen. Abgesehen von Chronologie und Verwendung der Stücke widmet sich unsere Studie hauptsächlich einem ikonographischen Aspekt: dem Buch Daniel, und sie stellt fest, daß schon seit dem 4. Jh. der geringe hispanische Skulpturenbestand eine Reihe von Fragen aufwirft, für die wir mögliche Lösungen vorschlagen. Die Eigentümlichkeiten der Stücke aus der Werkstatt der Bureba des 4. Jhs. zum einen sowie auch derjenigen baetischer Herkunft des 5. Jhs. zum anderen bezeugen im wesentlichen einen gemeinsamen ikonographischen Bezugspunkt, nämlich die Werkstätten Roms, die einen Einfluß ausüben, der, wie die erhaltenen Beispiele (Sarkophag aus Alcaudete) zeigen, das ganze 5. Jh. überdauert, wobei orientalische und afrikanische Einflüsse hinzukommen, ohne jenen zu
ersetzen (Sarkophag aus Écija, afrikanische Lampen).
Das charakteristischste und am wenigsten bekannte Beispiel liegt für das 6. Jh. mit den Ziegeln aus Lebrija (Sevilla) vor. Konzentrieren wir uns auf ihre ikonographische Betrachtung, so zeigt sich, daß sie einheitlicher wirken, als man bisher geglaubt hatte. Wir schlagen eine Neuinterpretation des Inhalts vor: Es handelt sich unserer Meinung nach um die Märtyrerin Thekla, die in zwei Szenen dargestellt wird: Thekla unter den Raubtieren – wobei das Kompositionsschema des ‘Daniel in der Löwengrube’ benutzt wird – und die Verbrennung der Thekla. Die Beispiele des 7. Jhs. (baetische Gürtelschnalle und Kapitell aus San Pedro de la Nave) schließlich werden als Abschluß unserer ikonographischen Betrachtung vorgestellt. Gleichzeitig leiten sie die Darstellungen späterer Jahrhunderte ein.