»Köstlicher Balsam träuft aus deiner Hand«. Zu Ikonographie und Aufstellungskontexten des personifizierten Schlafs auf der Iberischen Halbinsel
https://doi.org/10.34780/82df-8v2x
Abstract
Auf der Iberischen Halbinsel finden sich zwei Repliken vom Typus des in Aktion dargestellten Hypnos, die sich durch ihr Format, ihre Qualität und die überlieferten Kontexte besonders auszeichnen. Den bisherigen Interpretationsansätzen wird eine stärkere Fokussierung auf das tatsächlich Dargestellte und die Charakterisierung des Schlafgottes in den Schriftquellen entgegengesetzt. Für die Hypnos-Repliken von der Iberischen Halbinsel, die beide aus dem. 2. Jahrhundert n. Chr. stammen, ist eine Aufstellung in römischen Villenkontexten anzunehmen. Die Bronzestatuette aus Almedinilla war wohl im 4./5. Jahrhundert n. Chr. im Triklinium der Villa El Ruedo aufgestellt. Die Villa El Ruedo gehört damit zu einer Reihe von Villen, die sich durch eine Art ›Zweitverwendung‹ sehr viel älterer Bildwerke auszeichnen. Durch den doppelten Anachronismus dieser spätkaiserzeitlichen Neukontextualisierung von römischen Kopien griechischer Originale kann die Interpretation über eine allgemeine Annahme des Ausdrucks von paideia und luxuria kaum hinausgehen.
Schlagwörter:
Hypnos, Somnus, Mohn, Bronzeplastik, Römische Villa, Ikonographie