Der Muschelhaufen von Cabeço de Amoreira in Muge, Portugal. Ergebnisse der archäologischen Arbeiten des letzten Jahrzehnts (2007–2017)
https://doi.org/10.34780/2ghd-b6u1
Abstract
Die Erforschung der letzten Jäger und Sammler des Holozäns hatte sich in Portugal vor allem auf die mesolithischen Muschelhaufen des Tejo-Tals konzentriert. Gut dokumentiert ist dabei auch die wichtige Rolle, die die Arbeit der portugiesischen Forscher bezüglich der europäischen Vorgeschichte seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gespielt hat. Dieses Interesse seitens der nationalen und internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft mag vor allem in der Größe dieser archäologischen Stätten und der großen Anzahl der bis heute dort exhumierten menschlichen Skelette begründet liegen. Seit seiner Entdeckung im Jahre 1864 war derjenige von Cabeço da Amoreira der einzige bis heute systematisch untersuchte mesolithische Muschelhaufen, lieferte aber in der Zwischenzeit wichtige Daten für Schlussfolgerungen zur Lebensweise der menschlichen Gemeinschaften, die das Tejo-Tal zwischen 8000 und 7500 BP bewohnten und erschlossen. Dieser ermöglichte gleichzeitig die Untersuchung wichtiger Aspekte in Hinsicht auf die Neolithisierung Mittelportugals. Die im letzten Jahrzehnt (2007–2017) von Nuno Bicho koordinierten archäologischen Arbeiten fokussierten insbesondere auf das südwestliche Areal des Muschelhaufens sowie auf das umliegende Gebiet, um die Stratigraphie, räumliche Organisation, Chronologie sowie weitere kulturelle Spuren – wie Silextechnologie und Subistenz – zu untersuchen.
In diesem Text präsentieren wir eine Zusammenfassung der Arbeiten des letzten Jahrzehnts an der Ausgrabungsstätte und konzentrieren uns dabei auf die Zielsetzungen und Methoden, aber vor allem auch auf die daraus resultierenden wichtigsten Ergebnisse und Deutungen.
Schlagwörter:
Mesolithikum, Muschelhaufen, Cabeço da Amoreira, Mittelportugal