Kupfer- und bronzezeitliche Pflanzenreste aus Porcuna, Prov. Jaén, in Andalusien

https://doi.org/10.34780/x8h3-k285

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Abstract

Archäobotanische Untersuchungen an kupfer- und bronzezeitlichen Sedimenten aus den Ausgrabungen El Berral und Los Alcores in Porcuna erbrachten über 10.000 Kultur- und Wildpflanzenreste. Bei den Getreiden wurden Nacktgerste, Nacktweizen (wohl Saat- und/oder Zwerg-Weizen) und Spelzweizenarten (Einkorn und Emmer) nachgewiesen. Nacktgerste ist kupferzeitlich auch durch einen Vorratsfund belegt. Lein, Mohn, Ackerbohne und Erbse treten ebenfalls auf. Die wenigen subfossilen Samenfunde der Feige könnten ihre frühe Nutzung andeuten. Mit Ausnahme des Vorratsfundes spiegelt Porcuna die generelle Tendenz der Iberischen Halbinsel wider: Von der Kupferzeit zur Spätbronzezeit hin verschieben sich die anfangs nahezu gleichen Anteile von Gerste und Nacktweizen hin zur Gerste als Hauptgetreide, während Einkorn zugunsten von Emmer abnimmt. Die Wildpflanzenfunde stammen vorwiegend von Acker- und Ruderalstandorten. Die deutlichen Unterschiede sowohl im Kultur- als auch im Wildpflanzenspektrum im Vergleich zu anderen kupfer- und bronzezeitlichen Siedlungsgrabungen im südostspanischen Trockengebiet sind möglicherweise vor allem auf die andersartigen ökologischen Voraussetzungen zurückzuführen.

Schlagworte:

Andalusien, Kupferzeit, Bronzezeit, Archäobotanik, Vorratsfund

Veröffentlicht

2020-08-31

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Stika, H.-P., Heiss, A. und Jurich, B. (2020) „Kupfer- und bronzezeitliche Pflanzenreste aus Porcuna, Prov. Jaén, in Andalusien“, Madrider Mitteilungen, 58, S. 57–79. doi: 10.34780/x8h3-k285.