Zambujal 2013, Teil 1. Eine kupferzeitliche befestigte Groß-Siedlung? Vermessungsarbeiten und Prospektionen
https://doi.org/10.34780/e92d-f13d
Abstract
In der kupferzeitlichen befestigten Siedlung von Zambujal (Torres Vedras, Distrikt Lissabon, Portugal) fand im Sommer 2013 eine topographische Kampagne statt, um an der Straße, die zu den Ruinen hochführt, einen geeigneten Platz für ein Interpretationszentrum zu vermessen. Während der Arbeiten fielen große Erdbewegungen zur Anlage eines Weinbergs auf dem höher gelegenen Terrain des Cabeço da Calvina auf, zu dem der Bergsporn von Zambujal gehört. In einer sofort von der Denkmalbehörde (DGPC) genehmigten Notmaßnahme fanden größere geomagnetische Prospektionen statt. Aufgrund ihrer Ergebnisse sowie archäologischer Prospektionen aus den Jahren 2006 und 2007 lässt sich jetzt das kupferzeitliche Siedlungsareal auf ein Vielfaches größer schätzen als ursprünglich gedacht. In den neu entdeckten, großen, sehr magnetischen Gräben auf den östlichen, höher gelegenen Bereichen des Cabeço da Calvina könnte sich möglicherweise die bisher unbekannte Nekropole verbergen, wie Vergleiche mit anderen gleichzeitigen Grabensystemen annehmen lassen. Insgesamt beläuft sich dann der von der kupferzeitlichen Siedlung und möglichen Nekropole beanspruchte Raum auf eine Fläche von etwa 46 ha. In diesem Fall ließe sich auf Zambujal die Bezeichnung einer Großsiedlung anwenden, allerdings lässt sich erst durch weitere geophysikalische Prospektionen und vor allem Ausgrabungen diese Hypothese bestätigen.