Untersuchungen zur antiken Prospektion von Erzlagerstätten mit bergbaulichen Beispielen aus dem römischen Goldbergwerksdistrikt von Três Minas, Gralheira und Campo de Jales in Nordportugal
https://doi.org/10.34780/mm.v54i0.1008
Abstract
Die Prospektion auf Erzlagerstätten konnte bereits in römischer Zeit auf eine lange Tradition zurückblicken. Da die Kenntnis der naturwissenschaftlichen Zusammenhänge fehlte, mussten sich die Prospekteure bei ihrem Vorgehen auf den bekannten Erfahrungsschatz abstützen. Die Notwendigkeit und die Methoden wurden schon in der antiken Literatur diskutiert, je nach Absicht des Autors von einem eher praktischen, wirtschaftlichen oder moralischen Standpunkt aus. Dazu kam in römischer Zeit eine gut organisierte, gründliche und konsequente Durchführung der Prospektion, wie es sich im römischen Bergwerksdistrikt von Três Minas beispielhaft nachweisen lässt. Die komplexen Lagerstättenverhältnisse in der Abbauzone von Três Minas zwangen die Römer zu Massnahmen, deren eindrückliche Spuren bis heute erhalten geblieben sind. Erst durch die wissenschaftliche Erfassung der Prospektionsbaue, die sich zunächst nicht grundsätzlich von anderen Untertagebauen zur Erzförderung oder Wasserlösung unterscheiden, wurde es möglich, sich der Systematik der römischen Prospektoren anzunähern.