Du sollst dir ein Bildnis machen: Ehrungen für Götter (und Menschen) im epigraphisch-archäologischen Befund
https://doi.org/10.34780/868u-5dbv
Abstract
Im vorliegenden Beitrag werden erstmals alle lateinischen Sakralinschriften, denen zufolge die Darstellung einer übergeordneten Macht gestiftet wurde, zusammengestellt und vergleichend analysiert. Einschlägig sind knapp 1700 epigraphische Zeugnisse, die die Begriffe statua, imago, signum, sigillum, simulacrum, effigies und typus enthalten. Sie werden nach quantitativen wie qualitativen Gesichtspunkten erörtert. Hierzu zählen ihre Anzahl, ihre Verbreitung, die Stifter und die adressierten Gottheiten sowie die Verwendung der Termini im Zusammenhang mit Ehren- oder auch Grabmonumenten für Personen und divinisierte Herrscher. Die aus den Inschriften gewonnenen Ergebnisse werden entsprechenden Beobachtungen gegenübergestellt, die in der Vergangenheit anhand literarischer Quellen formuliert wurden. Für die Frage, welcher Bezug zwischen dem jeweils verwendeten Begriff und dem betreffenden archäologischen Artefakt besteht, lassen sich erste Perspektiven entwickeln. Deutlich wird vor allem aber ein Desiderat: Während die Texte lateinischer Inschriften mittlerweile umfassend über Datenbanken bequem abrufbar und in den Editionen erschließbar sind, fehlen bis dato entsprechende Zusammenstellungen selbst minimaler Angaben zu ihrer Materialität noch in großem Maße.
Schlagwörter:
Lateinische Inschriften, Epigraphic Habit, Götterbilder, Materialität