Auf den zweiten Blick: ein neuer Rekonstruktionsvorschlag für den ›Dionysostempel‹ in Side

https://doi.org/10.34780/2f328c38

Auteurs

  • Katja Piesker [Auteur]

Résumé

Der ›Dionysostempel‹ in Side/Pamphylien ist einer der raren pseudoperipteroi auf einem Podium im östlichen Mittelmeerraum und wurde immer wieder als Indikator für einen römischen Einfluß an der türkischen Südküste diskutiert. Seine 1963 veröffentlichte Rekonstruktion mit einer überaus langen cella durch den Ausgräber A. M. Mansel und den Architekten M. Beken wurde von späteren Forschern zwar als ungewöhnlich bewertet, aber nie infrage gestellt. Neue Ausgrabungen unter der Leitung von F. Soykal-Alanyalı von 2009 bis 2012 und eine darauf aufbauende sorgältige Untersuchung der Architekturbefunde durch die Autorin in den Jahren 2011/12 ermöglichen nun einen bemerkenswert anderen Rekonstruktionsvorschlag für den ursprünglichen späthellenistischen Tempel, Ideen zu seiner hochkaiserzeitlichen Modifikation infolge der Errichtung des benachbarten Theaters und zu seinem Abbau und der Wiederverwendung des Areals in spätantik-frühbyzantinischer Zeit.

Dieser Beitrag ist dem ursprünglichen Tempel gewidmet, der anhand einer Analyse der Architekturdekoration und aufgrund seiner charakteristischen Mischung von Elementen in die zweite Hälfte des 1. Jhs. v. Chr. datiert werden kann. Er diskutiert die Folgen dieser frühen Datierung eines vermeintlich typisch römischen Tempelentwurfs, welche gängige Konzepte zur ›Romanisierung‹ Kleinasiens infrage stellt.

Mots-clés :

Architektur, Bauforschung, Tempel, Hellenistische Zeit, Römische Kaiserzeit

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Publiée

2024-11-27

Comment citer

Piesker, K. (2024) « Auf den zweiten Blick: ein neuer Rekonstruktionsvorschlag für den ›Dionysostempel‹ in Side », Istanbuler Mitteilungen, 65, p. 151–183. doi:10.34780/2f328c38.