Das vorklassische Pergamon und sein Siedlungsprofil
https://doi.org/10.34780/wn1m8q36
Résumé
Die nach Radt und den Grabungsunterlagen die altertümliche Wehrmauer von Pergamon, die sog. Mauer I, datierenden Kontexte haben keine frühgriechische, sondern mittel-/spätbronzezeitliche Scherben und Gefäße geliefert, wie der Vergleich mit Keramik von verschiedenen Fundorten des 2. Jts. v. Chr., dabei besonders mit der 1999 und 2000 publizierten von Panaztepe und Alt-Smyrna, belegt. Dieser Sachverhalt und die besondere Mauertechnik weisen darauf hin, daß Pergamon schon in der mittleren späten Bronzezeit eine befestigte Siedlung von beträchtlicher Größe und der Zentralort wenigstens des mittleren Kaikostales gewesen sein dürfte (sie hat anscheinend die Akropolis und den Südabhang der Burg umfaßt). Auch konnte bemalte Keramik, darunter protogeometrische, und Äolisch Graue Ware des 10. bis frühen 7. Jhs. v. Chr. nachgewiesen werden, so daß anzunehmen ist, daß der Ort auch damals bewohnt war, auch wenn kein sicheres Indiz für eine griechische Besiedlung existiert. Davon kann wohl mit einiger Bestimmtheit erst seit archaischer Zeit geredet werden.
Mots-clés :
Mittel-/spätbronzezeitlich, frühgriechisch, Keramik, Mauer I, Siedlungsprofil