From Early Christian Region to Later Byzantine Hinterland
New Byzantine Marbles in the Archaeological Museum Kütahya
https://doi.org/10.34780/mi0c-m4c5
Abstract
Dieser Beitrag legt vier Dutzend byzantinische Steinmetzarbeiten vor, die das Archäologische Museum Kütahya in den letzten zwanzig Jahren seit der Publikation der älteren Bestände neu erworben hat. Bauskulptur stammt zumeist aus frühbyzantinischer Zeit, liturgisches Mobiliar auch aus der mittelbyzantinischen Epoche. Die Fundorte sind weit über das große Einzugsgebiet des Museums verstreut, aber die Stadt Kütahya und der Distrikt von Altıntaş bilden jeweils einen Cluster. Einige frühbyzantinische Arbeiten weisen überregionales Formenrepertoire auf, wie es auch aus anderen Teilen des Oströmischen Reichs bekannt ist. Andere Stücke und insbesondere das liturgische Mobiliar sind typisch anatolisch und bezeugen frühchristlichen Regionalismus. Letzterer überwog spätestens seit dem sechsten Jahrhundert, als überregionale Formen in Zentralanatolien selten wurden. Mit einem generellen Zusammenbruch in Folge der Perser- und Araberkriege ging dann auch die regionale Prägung verloren, und das mittelbyzantinische Steinmetzwesen richtete sich neu und möglicherweise mehr oder weniger direkt an Konstantinopel aus, so daß die vormals eigenständige Region jetzt als erweitertes Hinterland der Hauptstadt gelten kann.