Unsichtbar präsent. Der Monumentalaltar des Hermokreon in Parion und seine Inszenierung als wiederverwertetes Heiligtum
https://doi.org/10.34780/dy0e-fd53
Abstract
Der Artikel diskutiert die verfügbaren Anhaltspunkte zur baulichen Gestalt, Datierung und kultischen Bedeutung des literarisch bezeugten Monumentalaltars des Hermokreon in Parion. Er nimmt eine bislang kaum beachtete Passage in Strabons Geographika in den Blick, wonach die Errichtung des Altars mit einem vollständigen Transfer von Baumaterial und Ausstattung aus dem aufgelassenen Orakel von Adrasteia einhergegangen sei. Anhand dieser Überlieferung wird untersucht, wie die Verwertung eines Heiligtums, in erster Linie konventionelles Mittel zu Baustoffrecycling unter gleichzeitiger Wahrung göttlichen Eigentums, auf breiterer Basis rezipiert und memoriert werden konnte und so zur Konstruktion hellenistischer und frühkaiserzeitlicher Sakraltopographien beitrug.
Schlagwörter:
Parion, Monumentalaltäre, Kult, Baumaterial, Wiederverwendung