El Hierro antiguo en el alto Tajo: aproximación cultural y marco cronológico apoyado en cuatro fechas de termoluminiscencia del yacimiento de La Capellana

https://doi.org/10.34780/pb23-1y27

Autor/innen

  • María Concepción Blasco Bosqued [Autor/in] (Universidad Autónoma de Madrid)
  • Javier Baena Preysler [Autor/in] (Universidad Autónoma de Madrid)
  • Asunción Millán [Autor/in] (Universidad Autónoma de Madrid)
  • Pedro Beneitez [Autor/in] (Universidad Autónoma de Madrid)
  • Esperanza España [Autor/in]
  • Tomás Calderón [Autor/in] (Universidad Autónoma de Madrid)

Abstract

Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist der kulturelle Entwicklungsprozeß, der sich im Gebiet des zur südlichen Meseta gehörenden Oberen Tajo zwischen der Endbronzezeit und dem Beginn der Iberisierung in dieser Zone vollzog, also im Zeitraum zwischen dem Ende des 8. Jhs. und dem beginnenden 5. Jh. v. Chr. Der hier behandelte Zeitabschnitt war bis vor wenigen Jahren noch so völlig unbekannt, daß man von wissenschaftlicher Seite den für die Endbronzezeit jener Zone charakteristischen Cogotas I-Horizont unmittelbar an den Beginn der iberisierenden Zeit anschließen ließ. Heute wissen wir jedoch, daß nach dem relativ schnellen Verfall von Cogotas 1, für den das spurlose Verschwinden der Leitfossilien in den Wohnzonen zeugt, in reichlicher Zahl neue Elemente auftauchen, die eng mit den einheimischen Produkten der Endbronze- bzw. Eisenzeit I im Süden der Iberischen Halbinsel verwandt sind; auch die Struktur des Wohnbereichs erfährt leichte Veränderungen insofern, als die charakteristischen ‘Mulden’ oder Silos von Cogotas I verschwinden und die Reste der Wohnhorizonte mit ihren Strukturen aus pflanzlichem Bindewerk und Lehmauflage etwas besser erhalten sind. Diese Hütten entsprechen nur einem einzigen Belegungsmoment, so daß mit einem recht häufigen Aufenthaltswechsel ihrer Bewohner zu rechnen ist. Auf jeden Fall beobachtet man eine gewisse Neigung zum Verlassen der nahe den Talböden gelegenen Siedlungsplätze zugunsten höher gelegener Zonen, die strategisch vorteilhafter waren und eine Beherrschung der Umgebung ermöglichten. Vielleicht handelt es sich hierbei um erste Anzeichen einer gewissen Stabilisierung und bestimmter, schwer nachzuvollziehender wirtschaftlicher Veränderungen. Neu und charakteristisch für diesen Siedlungsmoment sind kleine, sehr bauchige Näpfe und schwarze, hochglänzend geglättete Oberflächen, teilweise mit geometrischer Ritzverzierung in Form von fortlaufenden Bändern oder durch Zwischenfelder unterbrochenen Streifen, die gelegentlich Farbinkrustationen tragen; manchmal werden die Muster nach dem Brennen zweifarbig mit roter und gelber Farbe bemalt, wobei diese direkt auf die geglättete Oberfläche aufgetragen wird. Auch Rillenverzierungen und sogar Nachahmungen von Glättmustern sowie Nachbehandlung mit Graphit konnten festgestellt werden. Bei der Gebrauchskeramik wurden an Gefäßoberfläche, -Schulter und -mündung häufig Abdrücke von Fingern, Fingernägeln und Pfriemen beobachtet sowie Stellen mit ‘Besenstrich’. Die neue Keramikproduktion fällt jedoch vor allem durch rote Engobe oder den Firnis auf, den einige Gefäße tragen, die wie auch der Rest der Keramik handgemacht sind und aus schlecht geschlämmten dunklen Tonsorten bestehen. In den älteren Siedlungen, wie z. B. dem Cerro San Antonio (Madrid), ist der sowieso nur bei wenigen Stücken (etwas unter 2%) zu beobachtende Überzug ohne Qualität und springt leicht ab. Dagegen wird die Verwendung bei späteren Ansiedlungen wie La Capellana (Pinto, Madrid) häufiger (um 10%) und gewinnt ständig an Qualität, so daß sie schließlich dem roten Überzug der phönizischen Werkstätten gleichzusetzen ist, den sie wohl nachahmt. Weitere wichtige Daten der vorliegenden Arbeit sind die vier durch Thermolumineszenz erhaltenen Datierungen von Keramikmaterial aus La Capellana (Pinto, Madrid), einer Ansiedlung, die in diesem Kulturhorizont einem höheren Entwicklungsmoment zu entsprechen scheint; zwei dieser Daten erhielt man von Keramikscherben mit rotem Überzug. Die Untersuchung erbrachte folgende Jahreszahlen: 528, 526 und 516 v. Chr. sowie 418 v. Chr. Die drei ersten, chronologisch nahe liegenden Zahlen weisen, wenn man die weiter entfernte Datierung unberücksichtigt läßt, in das letzte Viertel des 6. Jhs. v. Chr., ein Zeitabschnitt, in dem einige Techniken der phönizischen Töpfer bis ins Innere der Halbinsel bekannt und dort Gemeingut werden, während die Verbreitung anderer, wie der Drehscheibe, längere Zeit in Anspruch nimmt.

Schlagwörter:

La Capellana (Pinto, Madrid)

Veröffentlicht

2021-01-01

Ausgabe

Rubrik

Artikel

Bibliographische Daten & Rezensionen

Zitationsvorschlag

Blasco Bosqued, M.C., Baena Preysler, J., Millán, A. , Beneitez, P. , España, E. and Calderón, T. (2021) “El Hierro antiguo en el alto Tajo: aproximación cultural y marco cronológico apoyado en cuatro fechas de termoluminiscencia del yacimiento de La Capellana”, Madrider Mitteilungen, 34, pp. 48–70. doi:10.34780/pb23-1y27.