Estado actual de la investigación sobre el campaniforme en Andalucía occidental

https://doi.org/10.34780/dp11-neq4

Autor/innen

  • María Lazarich González (Universidad de Cádiz)

Abstract

Der vorliegende Aufsatz ist eine kurze Zusammenfassung der Hauptgesichtspunkte, die in meiner Dissertation mit dem Titel »Die Glockenbecher in West-Andalusien« untersucht wurden. Darin versuchen wir uns dem Glockenbecher-Problem ganz allgemein durch die Beobachtung der verschiedenen ökonomischen und gesellschaftlichen Formationen zu nähern, die sich im Bereich von Unter-Andalusien (Baja Andalucía) in der Zeit zwischen etwa dem Ende des 3. Jts. und dem Beginn der zweiten Hälfte des 2. Jts. entwickelten. Wir sammeln die theoretischen Modelle, die für das Glockenbecher-Problem vor allem in der untersuchten Region vorgeschlagen wurden. Dann legen wir den aktuellen Bestand von Glockenbecher-Befunden vor. In diesem Zusammenhang versuchen wir auch eine Rekonstruktion der damaligen Umwelt aufgrund der Pollenanalyse, von Tierknochenuntersuchungen und der Auswertung pflanzlicher Großreste. Die Bedeutung, die den Glockenbechern in West-Andalusien zukam, worauf schon zu Anfang des vorigen Jhs. Schmidt und Castillo hinwiesen, wird durch unsere aktualisierte Sammlung der Befunde deutlich. Die neueren Grabungen in Siedlungen wie Monturque, Cerro de San Juan, Lebrija, El Jadramil84 usw. in Zusammenhang mit wichtigen siedlungsarchäologischen Studien, die durch systematische Prospektionen des Territoriums gewonnen wurden, erlauben uns besser die Tragweite dieses Phänomens zu erkennen. Wir haben insgesamt 180 Fundorte aufgenommen, hauptsächlich Siedlungen (94 Plätze), gefolgt von den Nekropolen und Einzelgräbern (47 Plätze), während es sich bei dem Rest um unsichere Befunde (36 Fälle) und um Stationen handelt, bei denen Bestattungen innerhalb der Siedlung Vorkommen (3 Plätze). Trotzdem bleibt die Dokumentation für die Verifizierung der aufgestellten Hypothesen unzureichend, wenn man neue theoretische Überlegungen mit einbeziehen möchte.

In puncto Besiedlung beobachtet man in dem Gebiet eine fortschreitende Bildung von Siedlungszentren, die zum Beginn des 2. Jts. hin sichtbar intensiver wird. In diesem Sinne gehörten wahrscheinlich bedeutende Landschaften wie Los Alcores und El Aljarafe zusammen mit den Siedlungen, die am damaligen Golf des Guadalquivir gegründet worden waren, zu ein und demselben Territorium. Andererseits lassen sich in West-Andalusien keine Anzeichen für irgendeinen Kulturbruch erkennen, sondern man beobachtet eine völlige Kontinuität von Anfang der vorhergehenden Etappe an bis in die Glockenbecherzeit. So spricht das Auftreten der charakteristischen Keramik zusammen mit den anderen für das ‘ Glockenbecher-Inventar’ typischen Elementen in den unterschiedlichsten Grabbauten (Megalithgräber, komplexe Hypogäen, Silos, natürliche Hc^hlen, einfache Gruben und Steinkisten) gegen eine Kulturbruch-Hypothese.

Auch der Wechsel von der Kollektiv- zur Einzelbestattung, worin sich soziale Unterschiede widcezuspiegeln scheinen, die in Richtung auf eine stärkere Hierarchisierung deuten, ist nicht mit den Glockenbechern zu verbinden, sondern seine Wurzeln reichen schon in die Zeit davor zurück, obwohl es in der Glockenbecher- Epoche zu einer Intensivierung dieser Tendenz kommt. Die genaue Untersuchung der Glockenbecher-Keramik hat uns verschiedene technologische, stilistische und typologische Merkmale erkennen lassen. So deuten unsere Analysen, an denen M. J. Feliü mitgearbeitet hat, auf eine lokale Gefäßproduktion hin. Das stimmt mit den Ergebnissen an Proben aus der Siedlung Monturque überein. Für die Keramikanalysen wurden die Töpfe herangezogen, von denen wir 1094 zählen. Ihnen steht eine gleiche Zahl von kleinen Gefäßen gegenüber. Die typologische Untersuchung der vollständig erhaltenen Exemplare zusammen mit den rekonstruierbaren (256 Gefäße) erlaubte uns durch eine qualitative bzw. erste Klassifikation aufgrund der Profile die Unterscheidung von acht Formen (Abb. 2), während die Gliederung in Typen und Subtypen aufgrund quantitativer Merkmale erfolgte.


Betont wird die Schwierigkeit der Anwendung der Glockenbecher-Komplexe nach Harrison, da für die Aufstellung der charakteristischen Formen und Verzierungen der jeweiligen Komplexe feststehende Merkmale fehlen. Die häufigste Verzierungstechnik ist in Unter-Andalusien das Einritzen, obwohl gleich vom geometrischen Kamm-Abdruck gefolgt, während der Kamm-Abdruck vom Typ ‘maritim’ und auch die komplexen Verzierungen (gleichzeitige Verwendung verschiedener Verzierungstechniken) seltener sind. Außerdem läßt sich keine chronologische Seriation der verschiedenen Verzierungsstile gewinnen, wie schon versucht wurde. Die neueren stratigraphischen Schnitte aus den Siedlungen Monturque und Cerro de San Juan bestätigen das gleichzeitige Vorkommen verschiedener Techniken (‘maritimer’ Kamm-Abdruck, geometrischer Kamm- Abdruck und Ritzverzierung) für die Verzierung der kleinen Gefäße, ja sogar, wie in Monturque zu beobachten ist, schon von den ältesten Schichten an.


Die hier behandelte Keramik scheint verschiedenen Funktionen gedient zu haben, und zwar nicht nur ihres Vorkommens in sehr unterschiedlichen Befunden (Nekropolen und Siedlungen), sondern auch ihres variantenreichen Formenschatzes wegen, vor allem was die Gefäßgrößen anbelangt. Andererseits scheint ihr hauptsächliches Auftreten in den Siedlungen dafür zu sprechen, daß sie, obwohl sie ganz am Anfang als Grabbeigaben oder als ‘Prestigeobjekte’ gewählt worden waren, sehr bald Teil des Haushaltsgeschirrs wurden und damit mehr zu einem Gebrauchsgegenstand. Schließlich würde in unserem Arbeitsgebiet der chronologische Rahmen der Glockenbecher- Entwicklung trotz weniger l4C-Analysen nach konventionellen Daten zwischen 4100 und 3630 BP anzusetzen sein.

Veröffentlicht

2020-12-01

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Lazarich González, M. (2020) „Estado actual de la investigación sobre el campaniforme en Andalucía occidental“, Madrider Mitteilungen, 41, S. 112–138. doi: 10.34780/dp11-neq4.