Escritos árabes en la basílica paleocristiana de Casa Herrera (Mérida)

https://doi.org/10.34780/8dki-7dtp

Autor/innen

  • María del Carmen Barceló Torres

Abstract

Es werden hier arabische, in kufischer Schrift verfaßte Graffiti des 9.–10. Jhs. n. Chr. vorgelegt, die sich auf Säulenschäften der schon vor einigen Jahren ausgegrabenen frühchristlichen Basilika von Casa Herrera bei Mérida eingraviert finden. Wegen der Beschädigung der Steinoberfläche und der relativ lückenhaften Überlieferung der Inschriften selbst ist ihre Lesbarkeit bis zu einem bestimmten Grade eingeschränkt. Der Autorin gelingt – mit allen nötigen Vorbehalten – die Lesung von insgesamt acht ganzen bzw. fragmentarischen Texten, und sie schließt wegen der verwendeten Formularien und durch die in der Übersetzung gewonnenen Textinhalte einen Zusammenhang mit Grabinschriften aus. Sie kommt vielmehr zu dem vorsichtig formulierten Ergebnis, daß es sich bei den Schreibern um Personen handelte, die sich in Gefangenschaft befunden haben könnten. Im historischen Umfeld des 9./10. Jhs. n. Chr. könnten sich durchaus Anlässe für die Arrestierung auch islamisch-arabischer Personen ergeben haben. Dabei fehlt es nach Aussage der schriftlichen Quellen auch nicht an Beispielen für den Mißbrauch profanierter christlicher Kultgebäude als Gefängnisse. Inhaltlich vergleichbare Graffiti finden sich auf heute sekundär verwendeten Säulenschäften im Parador Nacional von Mérida und in den römischen Thermen von Milreu (Estoi, Portugal). Die wenigen lesbaren Eigennamen passen darüber hinaus sehr gut in das aus schriftlichen Quellen bekannte Repertoire spanisch-arabischer Namen im Al-Andalus. Insgesamt belegen diese Graffiti ganz klar den hohen Grad der Islamisierung und Arabisierung in der Umgebung Méridas, der alten römischen Provinzhauptstadt und dem auch in islamischer Zeit bedeutenden Zentrum der Extremadura während des 9. und 10. Jhs. n. Chr. Dieser Vorgang erstreckte sich demnach nicht nur, wie bisher gemeinhin angenommen wurde, auf die Städte selbst, sondern auch auf die ländlichen Bereiche, was durch das neue Ensemble der hier besprochenen Beispiele klar bewiesen wird. Insgesamt zählen darüber hinaus die Graffiti aus Casa Herrera zu den frühesten arabischen Inschriften auf der Iberischen Halbinsel und bilden damit die Basis für künftige Forschungen. Ihnen kommt dabei besonderes Gewicht zu, da für das 9. Jh. n. Chr. nur sehr wenige Beispiele von anderen Plätzen belegt sind.

Schlagworte:

Casa Herrera (Mérida, Badajoz)

Veröffentlicht

2020-12-01

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Citation Formats

Barceló Torres, M. del C. (2020) „Escritos árabes en la basílica paleocristiana de Casa Herrera (Mérida)“, Madrider Mitteilungen, 43, S. 299–315. doi: 10.34780/8dki-7dtp.