¿Espejos de piedra? Las imágenes de armas en las estatuas de los guerreros llamados galaicos

https://doi.org/10.34780/f0ex-bfdf

Autor/innen

  • Fernando Quesada-Sanz (Universidad Autónoma de Madrid)

Abstract

Die ‘galläkischen’ Kriegerstatuen wirkten aller Wahrscheinlichkeit nach wie ein ‘Spiegel’, in dem sich die aristokratische Gesellschaft der Castro-Kultur wiedererkannte; stark, aufrecht, bewaffnet, mächtig. In Vergleich damit ist die Frage nach ihrer Funktion (wie z. B. Grabstatue u. a.) irrelevant, denn in jedem Fall repräsentieren die Statuen ideale Darstellungen, in denen diejenigen sich zustimmend wiedererkannten, die das Recht, die Mittel und die Macht sie zu errichten hatten. Sicherlich handelt es sich dabei um ein verzerrtes Spiegelbild, das den Vorstellungen der castrensischen Aristokratie entspricht, aber nicht notwendiger Weise der Wirklichkeit. Die Erkenntnis der Wunschvorstellung ist für das Verständnis ebenso wertvoll wie die Herausarbeitung ihres tatsächlichen Erscheinungsbildes – sofern das überhaupt möglich ist. Damit erinnern die galläkischen Skulpturen an andere steinerne Spiegel, wie etwa die Ensembles aus Porcuna oder die kouroi des archaischen Griechenlands.
Die Kriegerbilder bieten aber auch Reflexe ganz anderer, undeutlicherer Art. Ihre Waffendarstellungen zeigen hin und wieder wirklichkeitsgetreue Details, wie etwa die Schildriemen, die häufig am linken Handgelenk erscheinen und welche die Benutzung des telamon des Schildes zu seiner Sicherung belegen; sie erlauben aber nur selten eine stets unsicher bleibende typologische Bestimmung. So können etwa die Helme einiger Stücke klar mit galläkischen in Verbindung gebracht werden, ein lokales, stark ausgeschmücktes und ausgefeiltes Endergebnis einer Entwicklung vom althergebrachten mediterranen Helm des Typus Montefortino.
Bei der Herstellung der Statuen sind gewisse Faktoren entscheidend: das Ausgangsmaterial Granit, das sich zur Herausarbeitung von Details kaum eignet; der stark ausgeprägte Konzeptgedanke, der die Ausarbeitung von Details überlagert; die beschränkten Mittel der Bildhauer... In diesem Sinne dürfen Fragen gestellt werden – im Wissen um die unvollständig bleibenden Antworten. So zeigt die Diskussion darum, ob die Statuen Panzer tragen oder nicht (sie sind m. E. nicht dargestellt), wie schwierig Details erkannt werden können, die einerseits sehr verwittert sind und andererseits sehr vereinfacht dargestellt wurden.
Da die Lanze stets fehlt, zeigen die Krieger nicht die volle Bewaffnung. Auch ist eine Bestimmung der Waffen nach Typologie oder Größe kaum möglich. So ist der Durchmesser der Rundschilde etwa durch den Umfang der zur Verfügung stehenden Fläche begrenzt und gibt daher nicht notwendigerweise die wirklichen Verhältnisse wieder. Das Fehlen von entsprechenden Funden in den nordportugiesischen und galicischen Castros verbietet Typen zu definieren und Entwicklungsreihen aufzustellen. Im Ganzen erscheint eine Vorlage des Datenmaterials statthaft, allerdings stets unter dem Vorbehalt, dass ein steinerner Spiegel dieser Art keine scharfen Bilder zeigt.

Veröffentlicht

2020-12-01

Bibliographische Daten & Rezensionen

Citation Formats

Quesada-Sanz, F. (2020) „¿Espejos de piedra? Las imágenes de armas en las estatuas de los guerreros llamados galaicos“, Madrider Mitteilungen, 44, S. 87–112. doi: 10.34780/f0ex-bfdf.