Ein neues Fragment eines Reliefsarkophages aus Quinta de Marim (Olhão, Distrikt Faro, Portugal). Bemerkungen zur Sarkophagbestattung in der Lusitania

https://doi.org/10.34780/8def-18xw

Autor/innen

  • Dennis Graen (Friedrich-Schiller-Universität Jena)

Abstract

Im Umfeld von zwei römischen Mausoleen auf dem Gelände einer Villa in Quinta de Marim konnte im Rahmen einer Ausgrabung ein Fragment von der Randleiste eines marmornen Sarkophagdeckels geborgen werden. Das Fragment zeigt zwei Beine, die vermutlich zu einem Eros/Putto bei der Weinlese gehören. Vindemia-Szenen finden sich häufig auf Kinder- und Frauensarkophagen zwischen dem späten 2. und frühen 4. Jh. n. Chr. und drücken als Symbole einer felicitas temporum die Hoffnung auf Üppigkeit und Wohlleben im Jenseits aus, wobei die Eroten und Putti auch auf die verstorbenen Kinder verweisen. Reliefsarkophage sind in der Provinz Lusitania nur punktuell verbreitet, was in dem generellen Fehlen von Sarkophagbestattungen in der frühen Kaiserzeit, der für die Romanisierung Hispaniens wichtigsten Phase, begründet sein mag. Als Reliefsarkophage im Laufe des 2. Jhs. in Rom in Mode kommen, sind in der Lusitania die Verbindungen mit Nordafrika bereits enger als mit Italien; so findet anstelle von Reliefsarkophagen die vermutlich aus Nordafrika übernommene cupa weite Verbreitung in der westlichsten Provinz.

Schlagworte:

Römische Reliefsarkophage, Darstellungen der Weinlese, cupae

Veröffentlicht

2020-11-01

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Graen, D. (2020) „Ein neues Fragment eines Reliefsarkophages aus Quinta de Marim (Olhão, Distrikt Faro, Portugal). Bemerkungen zur Sarkophagbestattung in der Lusitania“, Madrider Mitteilungen, 48, S. 191–203. doi: 10.34780/8def-18xw.