Die Ausgrabungen in Boğazköy-Ḫattuša 2010
https://doi.org/10.34780/147s-6q6l
Abstract
Die Ausgrabungen konzentrieren sich auf den südlichen Bereich der Unterstadt. Die Vergrößerung der Areale ermöglichte eine Präzisierung der chronologischen und strukturellen Entwicklung dieses Bereichs, wobei vor allem die Erforschung einer gut erhaltenen Bauschicht der späten Karum-Zeit im Mittelpunkt des Interesses stand. Die Funde aus dieser Schicht verdichten die Kenntnisse über die Zeit des Übergangs zur hethitischen Epoche. Während im Bereich der neuen Grabungen immer deutlicher wird, daß sich die bis in die 1970er Jahre ausgegrabene monumentale Bebauung im Umfeld des Großen Tempels nicht nach Süden fortsetzt, liefern erste Sondagen im Bereich des so genannten Südareals Hinweise auf die Existenz großflächiger Architektur bereits vor der Anlage der erhaltenen Großbauten. Südöstlich von Kesikkaya konnte durch Grabungen die Existenz eines eng mit dem Fels verbundenen, großen Gebäudes nachgewiesen werden. Im Süden des Grabungsareals weisen die geophysikalischen Befunde darauf hin, daß sich diese großangelegte Bebauung öffentlicher Funktion wahrscheinlich bis zur Poternenmauer fortsetzt, die hier möglicherweise zwei Phasen hat. Parallel zu den Grabungen konnten umfangreiche Restaurierungsarbeiten am Löwentor und verschiedene Studien zu den Funden der letzten Kampagnen in Boğazköy und Çamlıbel Tarlası fortgeführt werden.
Schlagwörter:
Ḫattuša, Karum-Zeit, Çamlıbel Tarlası, Chalkolithikum, Metallurgie