Funde aus Milet XXV. Hellenistische Bürgerrechts- und Proxenielisten aus dem Delphinion und ihr Verbleib in byzantinischer Zeit

https://doi.org/10.34780/ra6f-d6a1

Autor/innen

  • Wolfgang Günther

Abstract

Vier Inschriftenneufunde, als Spolien verbauteWandquader aus dem Delphinion, enthalten Verzeichnisse von Neubürgern und Proxenoi des 3. Jhs. v. Chr.: die bislang älteste datierte Liste von 274/273, die erstmals Neubürger aus dem thessalischen Raum bezeugt, eine Liste von eingebürgerten Metöken, darunter der nachmals berühmte Schulstifter Eudemos, sowie der Teil eines Verzeichnisses, dessen außergewöhnlich großer Umfang auf die geschlossene Aufnahme einer Polisgemeinschaft hinweist. Diese Liste dürfte die Sympolitie mit dem benachbarten Myus dokumentieren. Zwei Inschriftenfunde der alten Miletgrabung von 1918 sind Verzeichnisse des 3. und 2. Jhs. v. Chr., unter ihnen die Nennung eines Proxenos aus dem phönizischen Berytos. Eine größere Anzahl von Delphinionblöcken wurde in nach-justinianischer Zeit zum Bau einer Friedhofskirche wiederverwendet. Das lässt darauf schließen, dass das Delphinion bis in das 6. Jh. n. Chr. als Gebäude oder Gebäuderuine bestand.

Schlagworte:

Milet, Delphinion, Inschriften, Bürgerrecht, Proxenie, Sympolitie, Byzanz

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Günther, W. (2014) „Funde aus Milet XXV. Hellenistische Bürgerrechts- und Proxenielisten aus dem Delphinion und ihr Verbleib in byzantinischer Zeit“, Archäologischer Anzeiger, 1, S. 167–185. doi: 10.34780/ra6f-d6a1.