Bronzene Reiterstatuen aus der augusteischen Stadtgründung von Waldgirmes – ein herausragender Neufund frühkaiserzeitlicher Großplastik
https://doi.org/10.34780/b0ef-f0bf
Abstract
In Lahnau-Waldgirmes, Lahn-Dill-Kreis, wurden zwischen 1992 und 2009 Reste von mindestens zwei augusteischen Großbronzen ausgegraben. Wie dendrochronologische Untersuchungen an Holzfunden ergaben, bestand die zivile römische Siedlung von 4 v. Chr. bis etwa 16 n. Chr. Sie gehört damit in die Zeit des augusteischen Eroberungsversuchs in der rechtsrheinischen Germania. Im Zentrum der rund 7,5 ha großen Siedlung errichteten die Römer ein Forum, in dessen Innenhof fünf ausgeraubte Fundamentgruben den Standort von bis zu fünf Statuen vermuten lassen. Das größte geborgene Statuenfragment, ein lebensgroßer vergoldeter Pferdekopf aus Bronze, wurde in einem Brunnen gefunden, dessen hölzerner Brunnenkasten dendrochronologisch in das Jahr 4 v. Chr. datiert werden konnte.