Dra´ Abu el-Naga, Ägypten. Untersuchungen zu Formation und Entwicklung einer oberägyptischen Residenznekropole. Die Arbeiten der Jahre 2020 und 2022
https://doi.org/10.34780/6mc29d68
Abstract
Die Arbeiten der Jahre 2020 und 2022 konzentrierten sich auf folgende zwei Bereiche im Areal H: eine Gruppe von Gräbern der 18. Dynastie im direkten Umfeld der Lehmziegelpyramide des Königs Intef Nubcheperre und auf den ausgedehnten Vorhof des großen Saff-Grabes TT 232 des thebanischen Hohepriesters Min-Month (frühe 18. Dynastie, um 1550 v. Chr.). TT 232 liegt wenige Meter westlich der Königspyramide, und beide Anlagen stellen wichtige Orientierungspunkte dar, die entscheidend zur Herausbildung der lokalen Funerär- und Rituallandschaft beigetragen haben. In ihrem Umfeld wurden zahlreiche Gräber angelegt, die sich sozial, räumlich bzw. architektonisch und/oder religiös-rituell auf sie beziehen. Zu ihnen zählen das in den Hof von TT 232 eingetiefte K13.6, Grab des Amun-Priesters Amunpanefer, und das nordöstlich der Intef-Pyramide liegende K10.5 des Neferamun, Priester des »Month in Theben«. Beide Gräber sind aufschlussreiche Beispiele für das Einwirken lokaler Faktoren hinsichtlich der Entwicklung des Platzes wie auch für die Interaktion des Ortes mit dem Karnak-Tempel, der Amun-Domäne, auf dem Ostufer des Nils.
Schlagwörter:
Luxor, Theben-West, Dra‘ Abu el-Naga, Grabanlagen, Neues Reich (Ägypten), Kulturgeografie, Archäologie, Ägyptologie, Bauforschung, Structure-from-Motion