The Athenian Regulations for Samos (IG I3 48) Again
https://doi.org/10.34780/n122-235e
Abstract
Am Ende des Krieges zwischen Athen und Samos in den Jahren 441–439 v.Chr. waren die Bürger von Samos von ihren athenischen Verbündeten vollständig besiegt worden. Von dem Friedensvertrag blieben mehrere Bruchstücke erhalten. Dieser Vertrag bereitet der wissenschaftlichen Forschung zum Attischen Seereich seit langer Zeit Probleme. Scheinbar belegt er ein unerwartet hohes Maß an Milde der Athener gegenüber Samos. Er legt auch nahe, dass die Athener am Ende des Krieges in Samos die Demokratie eingeführt hätten, was ansonsten nicht nachzuweisen ist. Gegenüber dieser Sicht versucht der Aufsatz zu zeigen, dass all diese Ansichten auf fehlerhaften Rekonstruktionen des inschriftlich überlieferten Textes beruhen. H. T. Wade-Gery und B. D. Meritt rekonstruierten den Stein auf der Basis einer mutmaßlichen Zeilenlänge von 35 Buchstaben, vor allem im Hinblick auf die Liste der Strategen am Ende des Dekrets. Ich stimme mit anderen Wissenschaftlern darin überein, dass eine größere Zeilenlänge nicht nur möglich, sondern auch vorzuziehen ist, da sie mehrere der Probleme der historischen Interpretation aus dem Weg räumt.
Schlagwörter:
Samos, Athen, 5. Jh. v. Chr., Attischer Seebund, Demokratie, Oligarchie