An Empire of the Best: Zosimus, the monarchy, and the Eastern administrative elite in the fifth century CE
https://doi.org/10.34780/263d-qput
Abstract
In seinem Abriss der römischen Geschichte bis Diokletian im ersten Buch seiner Neuen Geschichte schiebt Zosimos an zentraler Stelle, der Machtübernahme des Augustus, einen Exkurs ein, in dem scharfe, grundlegende Kritik an Monarchie als Herrschaftsform geführt wird. Der Aufsatz argumentiert, dass bisherige Interpretationen dieser Passage zu kurz greifen; die antimonarchische Polemik an dieser Stelle und anderswo in Zosimos’ Werk ist als Teil eines kritischen Diskurses in der zivilen Verwaltungselite des spätrömischen Reiches zu lesen, der im 5. und 6. Jh. auch jenseits von Zosimos in auffallender Weise verdichtet ist und um das Ämterwesen, gute Amtsführung und die Rolle der Monarchie in Bezug auf die Besetzung und Ordnung der Ämter kreiste. Der soziokulturelle Kontext dieses Diskurses ist in einer Entwicklung zu suchen, die im 4. Jh. n. Chr. begann und im 5. Jh., zur Zeit des Zosimus, einen ersten Höhepunkt erreichte: dem Aufstieg und damit einhergehend einem wachsenden Selbst- und Standesbewusstsein der spätrömischen Dienstaristokratie, das sich bei einigen ihrer Vertreter in einer Neukonzeptionalisierung der Rolle des Monarchen in der Regierung des Reiches niederschlug. Der Aufsatz umreißt einen Aspekt jenes Standesbewusstseins, der mit besagtem kritischen Diskurs über Monarchie und Ämterwesen verbunden ist, und wirft damit nicht zuletzt ein Schlaglicht auf einen bislang wenig beachteten Bereich der Sozial- und Kulturgeschichte des spätrömischen Reiches.
Schlagwörter:
Zosimos, Monarchie, Kaisertum, Verwaltung des spätrömischen Reiches, Konstantinopel