L’ Achaïe à l’époque républicaine (146–27 av.J.-C.): une province introuvable?
https://doi.org/10.34780/cf7g-d66f
Abstract
In diesem Beitrag soll untersucht werden, ob Griechenland zwischen der Eroberung durch Mummius im Jahr 146 v. Chr. und der Neuordnung der Provinzen durch Augustus im Jahr 27 v. Chr. eine prouincia war und, wenn dies der Fall war, wie ihre Bezeichnung lautete und auf welche Weise sie verwaltet wurde. Hierbei wird ein bekanntes Problem wieder aufgegriffen, wobei dargelegt wird, dass die Römer im Jahr 146 eine prouincia gründeten, der sie den Namen Graecia verliehen und in die – abgesehen von Krisenzeiten wie unter Sulla – nicht laufend Promagistrate gesandt wurden. Innerhalb des Bestandes individuell gestalteter prouinciae besaß Graecia seit der republikanischen Zeit eine administrative Identität, die namentlich durch die Existenz einer spezifischen Zeitrechnung sowie ein Gebiet, dessen Umrisse weitgehend nachvollzogen werden können, gekennzeichnet ist. Überwacht wurde sie aus der Ferne durch den (Pro-)Magistrat, der der benachbarten Provinz Macedonia vorstand. Eine entscheidende Entwicklung fand im Jahr 46 v. Chr. auf Initiative Caesars statt, als sie zum ersten Mal von einem Promagistrat, Ser. Sulpicius Rufus, verwaltet wurde, der sich dort dauerhaft aufhielt. Durch die augusteische Reform aus dem Jahr 27 v. Chr. wurde Graecia endgültig in eine dauerhafte Provinz umgewandelt. Diese erhielt den offiziellen Namen Achaia von dem Namen des Koinon, der repräsentativsten Instanz der Griechen. Es war das Koinon, das der Provinz den Namen gab, den sie zur Kaiserzeit besaß, und nicht umgekehrt. Dieser Beitrag wird durch eine Neuedition der Inschrift IG VII 2413–2414 ergänzt, die in Theben aufbewahrt wird. Sie beinhaltet zwei Briefe des L. Mummius an die dionysischen Techniten (146/145 oder 145/144 v. Chr.).
Schlagwörter:
prouincia, ἐπαρχεία, Graecia, Achaia, Macedonia, Achaiisches Koinon, Caesar, Augustus, L. Mummius, Ser. Sulpicius Rufus