Die Grabbezirke der Eckterrasse im Kerameikos – wurden tatsächlich alle Opfer von Steinraub?

https://doi.org/10.34780/m0v10a29

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Abstract

Alle Grabbezirke der Eckterrasse sollen um 338. v. Chr. ihrer Steine beraubt worden sein, um die Stadtmauer gegen eine drohende makedonische Invasion zu verstärken. Die Bezirksmauern, die noch stehen, zeugen angeblich von einem späteren Wiederaufbau. Betrachtet man die Argumente dafür jedoch genauer, treten schnell Fragezeichen auf. Daher werden die Befunde hier im Einzelnen durchleuchtet. Zentral ist, ob und wann die Bezirksmauern und Denkmäler bzw. deren Sockel Veränderungen aufweisen und wie diese zu erklären sind. Dabei wird sich zeigen, dass einige, aber nicht alle Bezirke wohl um 338 v. Chr. beraubt worden sind, von denen jedoch nur ein Bezirk wiederaufgebaut wurde. Für andere Bezirke erscheint eine Beraubung zum fraglichen Zeitpunkt und ein späterer Wiederaufbau dagegen nicht schlüssig. Stattdessen dürften sie von intensiver Nutzung und Umwidmung sowie der Neuerrichtung von Denkmälern zeugen. Der Gesamtbefund erscheint so vielfältiger als bislang angenommen, es entsteht ein differenzierteres Bild der Nutzung der Bezirke und ihrer Geschichte. Schließlich wird noch der Messenierbezirk auf Steinraub untersucht, und die Interpretation seines Befundes als Wiederöffnung seiner Gräber hinterfragt. Stattdessen wird dafür plädiert, dass ein großes Opfer zu einem besonderen Anlass als Deutung näher liegt.

Parole chiave:

Kerameikos, Nekropole, Peribolos, Grabarchitektur, Steinraub

Pubblicato

2025-12-12

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Artikel

Come citare

Neumann, E.-A. (2025). Die Grabbezirke der Eckterrasse im Kerameikos – wurden tatsächlich alle Opfer von Steinraub?. Athenische Mitteilungen, 138. https://doi.org/10.34780/m0v10a29