Pergamon – Die Arbeiten in der Kampagne 2023
https://doi.org/10.34780/ay11wr48
Abstract
Im Mittelpunkt standen die Aktivitäten in Pergamon und seinem Umland im Rahmen des Forschungsprogramms »Die Transformation der Mikroregion Pergamon zwischen Hellenismus und römischer Kaiserzeit« (TransPergMikro). Seitens der Bauforschung wurden die Untersuchungen zur Umwandlung des hellenistischen Gymnasions von Pergamon in ein Thermengymnasion fortgesetzt. Ein Novum stellten die Dokumentation und Erforschung antiker Uferbefestigungen des Selinus (Bergama Çayı) dar, die ein wichtiges Zeignis für den Eingriff der Menschen in den Naturraum sind. Die Kombination geophysikalischer Prospektionen und Feldbegehungen hat den Nachweis einer kaiserzeitlichen Dachziegelmanufaktur nördlich des Yığma Tepe im vorstädtischen Bereich der antiken Metropole erbracht. Der Umlandsurvey hat den nördlichen Teil der unteren östlichen Ebene des Kaikos (Bakırçay) untersucht. Dabei zeichnen sich Brüche in der Besiedlung zwischen der hellenistischen Epoche und der römischen Kaiserzeit ab. Ein weiterer Survey widmete sich zweier antiker bis byzantinischer Produktionsstätten von Keramik und Baukeramik in der westlichen unteren Ebene. Die geoarchäologische Forschung durch die Physische Geographie legte ihre diesjährigen Schwerpunkte auf die Paläoumwelt und die ›Ton‹-Ressourcen der östlichen unteren Bakırçay-Ebene und der angrenzenden Höhenzüge. Unter den zahlreichen Materialstudien fand erstmals in jüngerer Zeit wieder eine systematische Untersuchung von Dachziegeln statt. Viel Raum nahmen auch in diesem Jahr wieder Capacity Building, Baudenkmalpflege und Konservierung ein, wobei Schwerpunkte im Bereich der Theaterterrasse und den Ostthermen des Gymnasions lagen.
Schlagwörter:
Pergamon, Mikroregion, Transformation, Bauforschung, Gymnasion, Thermen, Uferbefestigungen, Mensch-Umwelt Interaktion, Dachziegelmanufaktur, ländliche Besiedlung, Inschriften, Keramikproduktion, Geographie, Tonabbau, Paläoanthropologie, Capacity Building, Baudenkmalpflege