Vor den Toren der Stadt. Deutsch-ukrainische Forschungen in der Vorstadt von Olbia Pontike
https://doi.org/10.34780/ad41-i6h7
Abstract
Seit 2014 werden im Rahmen eines deutsch-ukrainischen Kooperationsprojektes in der Vorstadt der milesischen Kolonie Olbia Pontike interdisziplinäre Forschungen durchgeführt. Aufbauend auf den Ausgrabungen Ju. I. Kozubs aus den 1960er- und 1970er-Jahren, die zahlreiche Grubenstrukturen mit Wohn- und Wirtschaftsfunktionen des 5. Jhs. v. Chr. zutage brachten, ist es das Ziel der neuen Untersuchungen, Fragen zu der Genese und den Dimensionen des Vorstadtareals zu beantworten. Erste geomagnetische Prospektionen zeichnen dabei ein vielversprechendes Bild für eine zukünftige Rekonstruktion der besiedelten Fläche. Archäologische Ausgrabungen belegen Grubenbauten der spätarchaischen Zeit sowie oberirdische Strukturen des 5. Jhs. v. Chr. und offenbaren ein z. T. außergewöhnliches Fundspektrum, wodurch das bislang vorherrschende Bild einer unstrukturierten Ansammlung primitiver Wohnbehausungen schon jetzt in vielen Aspekten aktualisiert werden muss. Archäometrische Keramikanalysen zur Frage des Beginns einer lokalen Produktion in Olbia komplettieren im Rahmen einer Pilotstudie die bisherigen Tätigkeiten des internationalen Forschungsprojektes, dessen grundlegende Ergebnisse in diesem Vorbericht erstmals zusammenfassend vorgelegt werden.
Schlagwörter:
Pontos Euxeinos, Ukraine, Griechische Kolonisation, Olbia Pontike, Vorstadt, Siedlungsgrabung