Archäologisch-geophysikalische Prospektion im Kosovo – Erste Resultate einer bilateralen Forschungskooperation
https://doi.org/10.34780/47w6-f41f
Abstract
Seit 2009 führt die Römisch-Germanische Kommission des DAI in enger Zusammenarbeit mit archäologischen Institutionen der Republik Kosovo geophysikalische Prospektionen durch. Die vielfältige und denkmalreiche Kulturlandschaft des westlichen Balkans bietet ein breites Fundstellenspektrum. Das umfangreiche Prospektionsprogramm zielt in erster Linie auf Stätten neolithischer bis römischer Zeitstellung. Der großflächige Einsatz geophy- sikalischer Messsysteme ermöglicht eine wirkungsvolle Bewertung einer Fundstelle in ihrer Ausdehnung und Vielschichtigkeit sowie ihrer landschaftlichen Einbettung. Neben den bekannten und bereits teilweise archäologisch untersuchten Stätten wie Gllamnik- Vindenis und Graçanicë-Ulpiana/Iustiniana Secunda wurden vor allem die bisher nur durch Oberflächenfunde oder kleine Suchschnitte erfassten Fundstellen von Runik, Boka e Përçevës, Korishë, Lubozhdë und Poslishtë gezielt untersucht. Die geophysika- lischen Messbefunde ganzer Grablandschaften und Siedlungen erweitern und verdichten das Bild einer dynamischen Kulturlandschaft in einer hochfrequentierten Kontaktzone Südosteuropas in prähistorischer und historischer Zeit.
Schlagwörter:
Kosovo, Geophysikalische Prospektionen, Neolithikum, Eisenzeit, Römerzeit