Dawn of Japan: Emperor Jimmu with his gods and warriors on third-century bronze mirrors

https://doi.org/10.34780/a13t-adf9

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  • Michael Speidel [Autor/in]

Über dieses Buch

Ein Bronzespiegel des dritten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung, jetzt im Nationalmuseum in Tokyo, stellt bewegte Kriegstänzer dar. In sorgfältiger Beschreibung und mit reicher archäologischer Dokumentation identifizieren die Autoren der vorliegenden Studie die Tänzer als das Heer Jimmus, des legendären ersten Kaisers von Japan. Die schriftlichen Aufzeichnungen über den Ursprung Japans, die im „Kojiki“ und „Nihon Shoki“, in Büchern des achten Jahrhunderts, überliefert sind, entsprechen Punkt für Punkt den Reliefs des Spiegels, so dass die schriftlich überlieferte Legende auch schon im dritten Jahrhundert entstanden sein muss und deswegen, im Gegensatz zur heute vorherrschenden Ansicht, der Wahrheit einigermaßen nahekommen dürfte. Jimmu, der Gründer des Landes Japan und seines regierenden Hauses, war demnach eine geschichtliche Persönlichkeit.
Auch andere Spiegel, Malereien, und Felszeichnungen der Kofunzeit (250-600) stellen seine Taten und Mythen dar: die Goroyama-Gemälde zeigen seinen Sieg bei Tomi, die Takaida Felszeichnungen seinen Yamato-Feldzug, und die „Seetanz“-Spiegel die Hilfe, die ihm die Meeresgötter gewährten. Diese und andere Kunstwerke berichten ferner davon, dass Amaterasu seine Hauptgöttin war, beschreiben seine Reise als Hikohohodemi zum Palast des Meresgottes, und bilden sein Wani-Seereittier, seine Schamanin Sarume, und den Affengott Sarutahiko ab, womit der frühen Shintoreligion ein reicher Bildschatz zuwächst.
Der Band (120 Seiten, 47 Textabbildungen, 16 Farbtafeln) leistet einen gewichtigen Beitrag zur japanischen Geschichte, Kunst, und Religion, indem er den bisher nebelhaften Ursprung Japans als ein zeitlich und räumlich festgelegtes historisches Ereignis aufzeigt und mit zahlreichen Bildern aus der Zeit der Ereignisse veranschaulicht. Ferner enthält er eingehende Berichte und Bilder japanischer Kriegführung aus einer viel früheren Zeit als der der Samurai.
Als wissenschaftliches, archäologisches Werk hält sich diese Studie mit Absicht von den politischen Folgen seiner Entdeckung zurück. Die werden allerdings kaum auf sich warten lassen, denn Kaiser Jimmu ist ein Idol der japanischen Rechten. Bis 1945 durften weder seine Existenz noch seine Taten bezweifelt werden, dann wurde er „hingemordet“. Die Entdeckung und der archäologische Beweis seiner einstigen Herrschaft wird demnach nicht nur unter Geschichtswissenschaftlern Wellen schlagen und zu einer Neueinschätzung der Anfänge Japans führen.

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October 20, 2022

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