Am Eingang vor der Mauer: Zum Aufstellungskontext galläkisch-lusitanischer Kriegerstatuen
https://doi.org/10.34780/3xbd-13kt
Liste der Beiträger/innen
- Thomas G. Schattner [Kapitelautor/in]
Über dieses Buch
Zusammenfassung Neben Gräbern sind es in erster Linie Stadtmauern bzw. Stadteingänge, die auch für die keltischen Kriegerstatuen Nordwest-Hispaniens typisch zu sein scheinen. Die Kriegerstatuen bilden die größte Gruppe dieser Art von Plastik, deren Denkmäler sich seit dem späten 7. Jh. v. Chr. offenbar vom Picenum/Italien aus zunächst nördlich der Alpen und schließlich in Hispanien bis in die römische Kaiserzeit finden. Während die mitteleuropäischen Denkmäler jedoch bald nach der Aufstellung deponiert werden, bleiben die hispanischen offenbar über lange Zeit stehen. Diese jahrhundertelange Tradition lässt sich nur erklären, wenn die Statuenaufstellung von der Bevölkerung in ihrer beabsichtigten Wirkung auch tatsächlich so empfunden worden ist. Vor dem Tor aufgestellt, werten sie die Wehranlage auf, wahren die Verteidigung, visualisieren die symbolische Dimension, verweisen auf die genealogische Tradition der eigenen Heroen und wirken apotropäisch. Offensichtlich hat man im hispanischen Nordwesten eine eigene Form der Aufstellung dieser großplastischen Standbilder ausgeprägt.
Schlagwörter Keltische Großplastik, lusitanisch-galläkische Kriegerstatuen, Aufstellungskontext, Toreingang, Stadtmauer