Animals in ritual and domestic context: A comparative study between the faunal assemblages from residential areas and two sanctuaries at the vicus of Kempraten (Rapperswil-Jona, CH)
https://doi.org/10.34780/b9zk7y6rf0
Liste der Beiträger/innen
- Simone Häberle [Kapitelautor/in] https://orcid.org/0000-0003-1208-5331
- Sabine Deschler-Erb [Sammelbandherausgeber/in] https://orcid.org/0000-0003-4876-9217
- Heide Hüster Plogmann [Kapitelautor/in]
- Barbara Stopp [Kapitelautor/in] https://orcid.org/0000-0002-0875-0493
- Sarah Lo Russo [Kapitelautor/in] https://orcid.org/0000-0002-5540-7938
- Pirmin Koch [Kapitelautor/in] https://orcid.org/0000-0001-5048-294X
- Regula Ackermann [Kapitelautor/in]
Über dieses Buch
In dieser Studie wurden sowohl von Hand aufgelesene als auch aus Bodenproben stammende Tierreste aus dem vicus Kempraten (Schweiz) untersucht. Die insgesamt 15 886 bis auf Tiergruppe und/oder -art bestimmten Reste stammen aus dem profanen Siedungsbereich sowie einem gallo-römischen Tempelbezirk und einem Mithraeum und überschneiden sich teilweise zeitlich. Die Studie stellt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Tierreste aus diesen verschiedenen Bereichen des vicus vor und diskutiert die Selektion bestimmter Tierarten für häusliche und/oder rituelle Zwecke. Unterschiede zwischen den Bereichen fielen insbesondere bei Anzahl und Zusammensetzung der Reste von natürlich vorkommenden Kleintieren, Geflügel oder Fischen auf. Eine Vielzahl wilder Kleinsäuger, Amphibien, Reptilien und Schnecken im gallo-römischen Heiligtum weisen auf einen Wechsel von Phasen menschlicher Abwesenheit und Phasen menschlicher Aktivität hin. Bei den Kulthandlungen in beiden Heiligtümern spielte Geflügel eine große Rolle. Deren Auswahl ergab sich wohl vor allem aus kultischem Hintergrund und nicht aus wirtschaftlichen Motiven. Gleiches gilt für die Fischfunde, insbesondere für die nachgewiesenen jungen Hechte, denn insgesamt wurden in den Wohngebieten weit weniger Geflügel und Hechte nachgewiesen. Hingegen ergab sich beim Vergleich der Anteile der großen Haus- und Wildtiere aus dem gallo-römischen Heiligtum mit denjenigen aus den Wohngebieten eine große Ähnlichkeit. Es kann also davon ausgegangen werden, dass den Rindern und Schweinen eine wichtige Rolle sowohl in profanen als auch in kultischen Lebensbereichen der Bewohner von Kempraten zukam.