Deux dépôts exceptionnels à Briga (« Bois l’Abbé » Eu, France): Le sacrifice de bovins au IIIe siècle de notre ère

in: Roman Animals in ritual and funerary contexts: Proceedings of the 2nd Meeting of the Zooarchaeology of the Roman Period Working Group, Basel, 1st-4th February, 2018

https://doi.org/10.34780/rwda7nbbc6

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In archäologischen Befunden die Spuren von Opferpraktiken zu erkennen, ist schwierig. Das Ritual wird von Gesten und einer Spiritualität begleitet, die die Archäologie nicht dokumentieren kann. Einige Kriterien und Beobachtungen, die während der Ausgrabungen gemacht wurden, ermöglichen es jedoch, spezielle Befunde zu identifizieren, die wahrscheinlich mit rituellen Praktiken in Verbindung stehen. Ein Beispiel hierfür sind spezielle Deponierungen von Tierknochen, wie sie bei Ausgrabungen in dem römischen Heiligtum der Stadt Briga, auf der Fundstelle „Bois l’Abbé“, nahe Eu (Normandie) zutage gekommen sind. Die Fundstelle liegt an der Grenze der Gebiete der Belloker, Ambianer und Caleten. Zwischen 2005 und 2016 konnten 40 solcher Gruben detailliert untersucht werden. Während 38 Gruben Knochen von Schafen ABG (associated bones groups) enthielten, fielen zwei sowohl durch ihre Lage zu beiden Seiten einer Portikus als auch durch ihren Inhalt heraus. In ihnen waren Rinderknochen deponiert und in einer der Gruben lagen zusätzlich Keramikscherben und sechs Münzen aus dem Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. (Regierungszeit des Tetricus). Die Opfertiere aber auch die besondere Lage der Deponierungen lassen vermuten, dass die Rinder als Opfer eines offiziellen Ritus der Einwohner von Briga anzusprechen sind. Möglicherweise sind sie mit der Aufgabe und Profanisierung des Heiligtums am Ende des 3. Jahrhunderts in Zusammenhang zu bringen.

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Veröffentlicht

September 29, 2021