Félix Hernández Giménez und die Erhaltung der Grossen Moschee von Córdoba
https://doi.org/10.34780/mm.v56i0.1019
Abstract
Anlässlich des vierzigsten Todestages des 1889 in Barcelona geborenen und 1975 in Córdoba verstorbenen Architekten Félix Hernández Giménez ruft der Beitrag seine bisher viel zu wenig beachtete Tätigkeit als Denkmalpfleger der Sechsten Zone in Erinnerung und hebt seine Bedeutung für die spanische Denkmalpflegepolitik des 20. Jhs. anhand seiner Tätigkeit in der Grossen Moschee von Córdoba hervor. Wie seine Interventionen im Bereich der Betsaalfundamente und des Mauerwerks gezeigt haben, setzte sich der zwischen 1930 und 1975 mit der Pflege und Erhaltung der einstigen Cordobeser Hauptmoschee betraute Architekt dezidiert gegen den Rückgriff auf die im Grunde längst überholten Kriterien der ›escuela restauradora‹ und für eine Weiterführung der pro-konservatorischen Ansätze der 1920er und 1930er Jahre ein, wodurch er sich von der Mehrzahl seiner damaligen Berufskollegen abhob. Dass Hernández Giménez mit seinem wissenschaftlichen Ansatz den in der ehemaligen Cordobeser Hauptmoschee längst fälligen Paradigmenwechsel herbeiführte, steht heute ausser Frage. Während sein gefeierter Vorgänger Ricardo Velázquez Bosco (1843–1923) mit spektakulären Wiederherstellungsmassnahmen die Epidermis des Baus zu erneuern versuchte, sicherte und verstärkte Hernández Giménez sein wackeliges Skelett und trug damit wesentlich zur Erhaltung der Grossen Moschee von Córdoba bei.