El santuario de culto doméstico del poblado prerromano de Cuéllar (Segovia). Un análisis del contexto arqueológico y de los elementos
https://doi.org/10.34780/b61a-6ctb
Abstract
Der vorrömische Platz der Plaza del Castillo (Cuéllar, Segovia) ist eine vaccäische Siedlung im südlichen Bereich des Duerotales. Ihre Siedlungsdauer erstreckt sich vom Ende des 7. Jhs. bis zum Beginn des 1. Jhs. v. Chr. und umfaßt damit eine eigene materielle Kultur vom letzten Horizont des ‘Soto de Medinilla’ bis ins Keltiberische. Der hier behandelte Kultraum gehörte zu einigen Wohnbauten der Siedlung II (Ende 6. bis 5. Jh. v. Chr.) Die gefundenen Reste dieses Kultraumes zeigen keine Besonderheiten, wie sie sonst in anderen Hausheiligtümern der Iberischen Halbinsel vorkommen, sondern, wie bei ihnen üblich, einen Raum von quadratischer Grundfläche mit rot bemalten Wänden, darin eine wenig über den Fußboden erhöhte quadratische Herdstelle und zwei seitlich anschließende, aus Lehm gebaute Borde, die möglicherweise während des Kultes als Tische gedient haben können.
All dies war aus Lehm und Lehmmauerwerk errichtet, typisch für die einheimische Lehmarchitektur ‘arquitectura de tierra’. Einige Fundmaterialien aus dem genannten Raum führen zu einer Interpretation, die eine kultische Funktion denkbar werden lassen: ein Aspergillus mit Mündung in Form eines Ox-hided-Barren, eine Gruppe von Gefäßen hoher Qualität mit Kammstrichmuster mit roten Farbresten und eine weitere Gruppe importierter iberischer oder südiberischer Drehscheibenware, wozu ein Teller und Schüsseln aus grauer Keramik, ein amphorenartiges großes Gefäß mit den gleichen rötlichen Flecken und eine weitere Schüssel, die beiden letzteren verziert mit breiten Bändern, gehört.
Im Umfeld dieses schlichten Altars und der Borde (mesas auxiliares), die als Abstelltische dienten, wurden Riten praktiziert, u. a. Libation mit einer rotfarbenen Flüssigkeit als Hauptbestandteil, ein rituelles Mahl, für das man die Importkeramik benutzte, und ein Reinigungsritus, bei dem die Beteiligten mit dem Wasser des Aspergillums besprengt und gesegnet wurden. Diese Praktiken lassen Rückschlüsse auf die Zelebrierenden zu, zweifellos eine Familie, und auf die Rituale, wie sie in ‘semitischen’ oder tartessischen Heiligtümern im Süden der Iberischen Halbinsel ausgeführt wurden. Was schließlich mit der Untersuchung dieses Hausheiligtums hier herausgearbeitet werden sollte, ist, abgesehen davon, daß wir diesen Fundkomplex komplett vorstellen wollen, das Studium der ideologischen Beziehung der vorrömischen Völker im Zentrum der Duero-Region auf Grundlage dieser Kulte. Diese sind zum einen die als keltisch bezeichneten und die südlich sowie im mediterranen Bereich siedelnden Gruppen orientalisierender Tradition und letztendlich die iberischen Völker. Letztlich erlaubt uns die Existenz eines Heiligtums im Gebiet der Vaccäer, diese formative Phase besser zu verstehen. Zu einem Zeitpunkt, in dem sich Züge verschmelzen, die aus ganz unterschiedlichen Traditionen stammen, und die später durch die klassischen literarischen Quellen bekannt werden sollten.
Diese Untersuchung liefert über die Materialvorlage und ihre Interpretation hinaus Hinweise, um uns über diese Kulte der geistigen Welt dieser als keltisch bezeichneten Völker im mittleren Duerogebiet und denen der südlichen und mediterranen Regionen orientalisierender und später iberischer Traditionen anzunähern.